Offene und konstruktive Diskussionen

Grafing · EHC Klostersee: Das gesamte Team unterstützt Oberliga-Erhalt

Dominik Quinlan (rotes Trikot) für den EHC Klostersee und den Amerikaner Ben Warda im Dress der Bayreuth Tigers, die aktuell im Playoff-Finale gegen die Tilburg Trappers um die deutsche Drittliga-Krone kämpfen. Archivfoto: smg

Grafing · Der erste Schock ist verdaut, der Blick nach vorne gerichtet. Und es ist etwas Licht festzustellen am Ende des Tunnels für den EHC Klostersee was das weitere Antreten der Grafinger in der Oberliga Süd betrifft.

Die Vorstandsriege des Grafinger Eishockeyklubs um Präsident Alexander Stolberg wollte sich zu aktuellen Entwicklungen zwar nicht im Detail äußern, doch scheint man bei den Rot-Weißen einem Drittligaverbleib ein Stück näher zu sein als noch vor knapp zwei Wochen.

Beigetragen zu den positiven Nachrichten nach den wenig erbaulichen Meldungen über den möglichen Rückzug in die untersten Ligaregionen hat Mitte letzter Woche das Treffen der EHC-Führung mit der Mannschaft um Kapitän Gert Acker. Mit zwei Ausnahmen (krank bzw. privat verhindert) waren alle gekommen, was Klubchef Stolberg als sehr gutes Zeichen wertete: »Ich denke das allein zeigt schon, wie verbunden die Jungs dem EHC sind und wie sehr sie die Sache auch berührt.«

Man habe richtig Aufbruchstimmung verspürt, das Feedback der Spieler sei durchwegs positiv gewesen. »Es wurde absolut offen und sehr konstruktiv diskutiert. Alle waren sehr aufgeschlossen. Es kamen auch durchaus gute Vorschläge über Einsparmöglichkeiten und eine eventuelle Verbesserung der Einnahmesituation.« Einig war man sich im Team, dass die freiwillige Versetzung in die Bezirksliga nicht wünschenswert und sportlich gesehen keine Option ist. Zugesagt wurde Stolberg aus den Reihen der Puckjäger auch die Mitarbeit bei diversen PR-Maßnahmen. »Jetzt heißt es, weiter hart für den Oberligaverbleib arbeiten und auch andere Bausteine hinzufügen«, betonte Stolberg. Die Verlosungsaktion der Trikotbrust, die im Vorjahr gut angenommen wurde, soll nun möglichst bald starten.

Die Bayreuth Tigers sind sportlicher Aufsteiger

Während man in Grafing beim EHC Klostersee derzeit alle Hände voll zu tun hat, um den weiteren Oberliga-Spielbetrieb auf die Reihe zu bringen, ist das Playoff-Finale der beiden besten Drittligisten seit vergangenem Wochenende am Laufen. Spätestens am kommenden Sonntag – sollte die Serie über die volle Distanz von fünf Partien gehen – wird der Deutsche Oberligameister 2016 feststehen. Und durchaus möglich ist, dass ein ausländisches Team diesen Titel holen wird. In der Endspiel-Serie stehen sich die Bayreuth Tigers und die Tilburg Trappers, der niederländische Gastverein der Oberliga Nord, gegenüber. Damit haben sich letztlich die beiden Tabellenzweiten der zwei Staffeln durchgesetzt. Was insbesondere in Bezug auf die Oberliga Süd schon etwas überraschend kam.

Für die überragende Mannschaft der regulären Saison, den EV Regensburg, war im Halbfinale gegen die Oberfranken Schluss. Allerdings war es eine hauchdünne Angelegenheit über fünf Spiele, in denen jeweils nur ein Tor über den Spielausgang entschied, drei Mal fiel das Siegtor sogar in der Overtime. Wie auch im alles entscheidenden Match, das die Truppe des früheren Klosterseer Trainers Doug Irwin mit 3:4 verlor. Der Nord-Primus Füchse Duisburg war bereits in der ersten Playoff-Runde an Leipzig gescheitert.

Nachdem sich Tilburg in der Vorschlussrunde fast ebenso hauchdünn gegen den EC Peiting durchgesetzt hatte (Duell fünf endete mit 2:1 in der Verlängerung für die Trappers) war die (mögliche) Aufstiegsfrage bereits vor dem Aufeinandertreffen der beiden übrig gebliebenen Teams beantwortet. Die Niederländer können aufgrund der Statuten nicht in die DEL2, womit Bayreuth als sportlicher Aufsteiger schon feststand. Im Final-Duell aber haben die Holländer nach zwei Spieltagen die Hände schon am Henkel. smg

Artikel vom 20.04.2016
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