Grüne im BA 18 werfen SPD Ideenklau vor

Harlaching/Giesing · Eigentlich einig

Mitglieder der Initiative »Mehr Platz zum Leben« sehnen eine attraktivere  Ausgestaltung der Hans-Mielich-Straße herbei. 	Foto: Hettich

Mitglieder der Initiative »Mehr Platz zum Leben« sehnen eine attraktivere Ausgestaltung der Hans-Mielich-Straße herbei. Foto: Hettich

Harlaching/Giesing · Eigentlich wollen alle im Stadtteil dasselbe: die Hans-Mielich-Straße soll möglichst bald von einer bisweilen stark frequentierten Durchgangsstraße zwischen der Humboldtstraße und dem Mittleren Ring zu einer Flaniermeile mit deutlich weniger Pkw-Verkehr werden.

Die Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« fordern diesen Umbau im zeitnahen Anschluss an die jüngst erfolgte Ausgestaltung des angrenzenden Hans-Mielich-Platzes ebenso wie die SPD im örtlichen Bezirksausschuss (BA) Untergiesing-Harlaching. Doch spätestens ein Jahr vor den nächsten Wahlen in München überlagert auch ein konkurrenzbehaftetes Parteienränkespiel die nachvollziehbare Einmütigkeit in der Sache. Unter der Überschrift »SPD kopiert grüne Idee« wandte sich Grünen-Stadtchef Sebastian Weisenburger in der vergangenen Woche an die Presse.

Weisenburger agiert ebenso wie die parteifreie Melly Kieweg, die im Vorstand der Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« ist und die für die Grünen im Stadtteilgremium sitzt. »Verwundert« reagierten die Grünen im BA 18 nämlich auf einen Antrag der SPD, ein Konzept für die Umgestaltung der Hans-Mielich-Straße zu erstellen, schreibt Weisenburger weiter. Bereits 2008 habe der BA auf Initiative Kiewegs ein solches Konzept verabschiedet. »Die Idee der SPD ist nicht neu, sondern vor vielen Jahren durch den Bezirksausschuss gegangen«, ergänzt Kieweg.

In der Sache freilich besteht immerhin Einmütigkeit. »Ich hoffe, dass die Hans-Mielich-Straße bald zur Flaniermeile umgestaltet wird und die Bürger die neue Straße genießen können«, so Kieweg. »Die Hans-Mielich-Straße könnte durch einen Umbau zu einer Quartiersstraße werden«, verleiht auch SPD-Fraktionssprecherin Christa Knappik im eigenen SPD-Antrag ihrer Hoffnung Ausdruck. Wie diese Umbauten aussehen könnten, auch darüber besteht über alle bestehenden Fraktionsgrenzen hinweg weitgehende Einmütigkeit. »Eine durch alleiniges Schrägparken generell verengte Hans-Mielich-Straße« wünscht sich beispielsweise Kieweg. Auch bei der SPD drängt man auf eine »bessere Gestaltung der Parkplätze«. Tempo 30 ist zudem eine Forderung, die beide Fraktionen eint.

Bei der SPD schwärmt man zudem von der »Pflanzung von Bäumen« sowie von »Blumenrabatten oder Sträuchern«. Leichter Widerspruch in der Sache erneut von Kieweg: Nach ihrer Auffassung sollten Pflanztröge dauerhaft aufgestellt werden – das sei zum Einen billiger als teure Bäume. Zum Anderen könnten die Anwohner in gemeinsamen Aktionen die Tröge »bepflanzen und betreuen«. Der Antrag soll in der August-Sitzung behandelt werden. Dann ist zumindest bei der Abstimmung Einmütigkeit Pflicht. Denn in der Sache sind sich die im BA agierenden seit Jahren einig. HH

Artikel vom 24.07.2012
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