Das kbo-Klinikum Haar veranstaltet am Sonntag, 23. März, eine Führung. Thema sind die „Euthanasie“-Verbrechen in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar.
Zwischen 1939 und 1945 wurden im Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktionen etwa 300.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ermordet. Ein zentraler Ort der Selektion und teilweise auch der Tötungen in Oberbayern war die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar östlich von München. Annähernd 4.000 Menschen wurden hier ermordet oder von hier in eine Tötungsanstalt deportiert.
Die Historikerin Sibylle von Tiedemann führt zu den Orten der „Euthanasie“-Verbrechen wie den „Hungerhäusern“ oder dem Gleisanschluss der T4-Deportationen und erläutert den historischen Hintergrund. Anhand ausgewählter Lebensgeschichten der Opfer werden diese aus der Anonymität geholt und auch die Folgen für die betroffenen Familien geschildert.
Die Führung endet an der erst im Januar 2025 eröffneten „Bibliothek der Namen“, mit der das kbo-Isar-Amper-Klinikum einen eindrucksvollen Erinnerungsort für die Toten geschaffen hat.
Treffpunkt ist um 13 Uhr am Verwaltungsgebäude des kbo-Isar-Amper-Klinikums (Vockestraße 72). Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos, erforderlich ist jedoch eine Anmeldung per E-Mail an sibylle.tiedemann@ns-euthanasie-aufarbeitung.de