Nikolaus steht am 6. Dezember im Kalender. Er ist der Heilige, der braven Kindern in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember Geschenke bringt und sogar Erwachsene überrascht. Zwar wird der Nikolaus mehr und mehr vom Weihnachtsmann mit Zipfelmütze und dickem Bauch verdrängt. Aber der Heilige ist historisch belegt: Nikolaus wurde zwischen 280 und 286 in Patara in der heutigen Türkei geboren. Er war Bischof von Myra. 325 nahm Nikolaus am 1. Konzil von Nicäa teil, gestorben ist er an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351.
Wollte man eine Rangliste der beliebtesten Heiligen aufstellen, würde Nikolaus von Myra ganz sicher auf einem der vordersten Plätze landen. Und deshalb haben ihn auch zahlreiche Kirchen zum Patron, wie auch die alte Pfarrkirche in Langenbach, die heute Nikolauskirche oder auch Friedhofskirche genannt wird, weil sich um sie herum der Langenbacher Friedhof ausbreitet. Die Kirche geht gemäß einer Urkunde auf das Jahr 818 zurück. Von ihr ist allerdings nichts mehr erhalten. Die ersten Kirchenpatrone waren wohl der heilige Martin und der heilige Laurentius. 1692 erhielten die Langenbacher dann von Bischof Josef Clemens aus Freising einen neuen Altar, in dem ein Bild des heiligen Nikolaus von Myra zu sehen war – aber auch das ist nicht mehr erhalten. Das jetzige Bild auf dem Hochaltar stammt aus der Barockzeit. Es zeigt die Figur des Kirchenpatrons mit den typischen Attributen: Bischofsgewand, ein Buch in der Hand, darauf drei goldene Kugeln. Der Legende nach verschenkte der reich geborene Mann seine Mitgift an die Armen, darunter auch drei junge Frauen, die wegen fehlender Mitgift nicht heiraten konnten und sich stattdessen der Prostitution hätten hingeben müssen. Darüber hinaus berichten viele andere Legenden von den Wundertaten des heiligen Nikolaus. Auf der Kirchenfahne der Langenbacher Nikolauskirche sind z.B. drei junge Männer in einem Sudkessel zu sehen. Die Legende erzählt, sie seien von Kannibalen überfallen, gekocht und schon gepökelt von Nikolaus von Myra wieder zum Leben erweckt worden.
In Nikolaus werde die Güte Gottes sichtbar, erklärte Pater Ignatius (OPraem) in seiner Predigt. Er sei ein Gesandter Gottes gewesen, mit einem „Herz für die Schwachen“. Der Heilige habe Gottes Barmherzigkeit nicht nur verkündet, sondern gelebt – eine Eigenschaft, die man dem heutigen Weihnachtsmann nicht attestieren könne. Nikolaus sei ein „Zeuge für die Liebe Gottes“ gewesen, diese Erkenntnis müsse wieder gestärkt werden, so der Pater. Zum Abschluss des Festgottesdienstes warb Dr. Thomas Kick, der Vorsitzende des Pfarrverbandes Langenbach/Oberhummel, um Kandidaten für die Pfarrgemeinderatswahlen 2026.