Veröffentlicht am 29.04.2008 00:00

Au · Verborgene Schätze

Adolf Plechinger, Pfarrer Markus Gottswinter und Maria Delitsch (v.l.) erstellten den etwas anderen Kirchenführer mit geschichtlichen Informationen sowie Marienabbildungen mit dazu passenden Gebeten.  (Foto/Abbildungen: ak/Gemeinde)
Adolf Plechinger, Pfarrer Markus Gottswinter und Maria Delitsch (v.l.) erstellten den etwas anderen Kirchenführer mit geschichtlichen Informationen sowie Marienabbildungen mit dazu passenden Gebeten. (Foto/Abbildungen: ak/Gemeinde)
Adolf Plechinger, Pfarrer Markus Gottswinter und Maria Delitsch (v.l.) erstellten den etwas anderen Kirchenführer mit geschichtlichen Informationen sowie Marienabbildungen mit dazu passenden Gebeten. (Foto/Abbildungen: ak/Gemeinde)
Adolf Plechinger, Pfarrer Markus Gottswinter und Maria Delitsch (v.l.) erstellten den etwas anderen Kirchenführer mit geschichtlichen Informationen sowie Marienabbildungen mit dazu passenden Gebeten. (Foto/Abbildungen: ak/Gemeinde)
Adolf Plechinger, Pfarrer Markus Gottswinter und Maria Delitsch (v.l.) erstellten den etwas anderen Kirchenführer mit geschichtlichen Informationen sowie Marienabbildungen mit dazu passenden Gebeten. (Foto/Abbildungen: ak/Gemeinde)

»Verwunderung bis hin zur Enttäuschung, das sind die Reaktionen mancher Menschen, die unsere Pfarrkirche betreten«, erzählt Markus Gottswinter, Pfarrer der Mariahilfkirche. Von außen imposant, von innen schlicht, fast kahl wirkt der monumentale Kirchenraum. Aber das Gotteshaus versteckt eine Menge Kunstwerke »und die wollten wir der Öffentlichkeit präsentieren«, sagt Gottswinter.

So entstand in zweijähriger Arbeit ein 100-seitiges Büchlein »Mariahilf: Geschichte – Gebete – Meditationen«. Neben der bewegten Geschichte der Pfarrkirche finden die Leser 47 Mariendarstellungen mit dazu passenden Gebeten. Zusammen mit Maria Delitsch und Adolf Plechinger entstand so ein etwas anderer Kirchenführer.

»Das war auch höchste Zeit«, meint Pfarrer Gottswinter, »schließlich ist Mariahilf eine der bedeutendsten Kirchen des 19. Jahrhunderts.« Sogar beim Bau der Dome in Köln und Regensburg habe man sich an der Auer Pfarrkirche orientiert.

»Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche allerdings nahezu komplett zerstört«, berichtet der Kirchenarchivar Plechinger. Vor allem die bunten Glasfenster konnten nicht gerettet werden. Heute sind nur noch kleine Fragmente erhalten, darunter auch eine Darstellung Marias. Ehemals zeigten die Glasfenster die wichtigen Stationen von der Geburt Marien, über Mariä Verkündigung, die Geburt Jesu, die leidende Mutter Gottes unter dem Kreuz, die Sendung des heiligen Geistes bis hin zur Krönung Mariens. »Genau an diesen Stationen haben wir uns auch in unserem Buch orientiert, schließlich soll es den Menschen in allen Lebenssituationen gerecht werden«, erklärt Gottswinter zur Konzeption des Buches.

Herzstück und Titel des Buches ist die Marienstatue, die der am Münchner Hof lebende Lothringer Sebastian Rothon in Paris geschenkt bekommen und 1629 in die Au gebracht hatte. Seit jeher ist das als wundertätig bekannte Gnadenbild ein Wallfahrtsort. So bekam das damals noch kleine Kirchlein den Namen »Mariahilf«. Bald war das von Paulaner Mönchen geführte Kirchlein zu klein und man begann 1831 mit dem Bau der heutigen Mariahilfkirche im neugotischen Stil. »So entstand damals die erste komplett ›durchgestylte‹ Kirche«, erzählt Pfarrer Gottswinter schmunzelnd. Vom Eingangsschlüssel bis hin zum Gewand der Pfarrer war alles im neugotischen Stil gehalten. Heute ist davon nur noch wenig zu sehen. »Würde man die Kirche in ihren Originalzustand versetzen wollen, würde das 50 bis 60 Millionen Euro kosten«, mutmaßt Gottswinter. Momentan wäre der Pfarrer schon zufrieden, wenn die lockeren Altarstufen, die undichten Fenster und das marode Turmdach repariert würden.

Helfen könnte dabei auch das Mariahilf-Büchlein. Für fünf Euro ist es in der Pfarrei Mariahilf in der Sakristei nach den Gottesdiensten, während der Auer-Dult in der Kirche und im Pfarrbüro erhältlich. Andrea Koller

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