München - Umweltschützer wettern über Einkauf Aktuell, das Werbeprodukt der Post. Oft landet Einkauf Aktuell, das in Plastikfolie eingeschweißte Werbeprodukt der Deutschen Post, im Papiermüll: Ein Problem, das am Ende alle betrifft.
Überflüssig wie ein Kropf findet Henning Kaul (CSU), Vorsitzender des Umweltausschusses im Bayerischen Landtag, in Plastikfolie eingeschweißte Papier-Werbung. Dies teilt die CSU in einer Pressemitteilung mit. Hier darf sich mit Sicherheit die Deutsche Post AG mit ihrem Werbeprodukt Einkauf Aktuell angesprochen fühlen, das in Deutschland millionenfach die Briefkästen verstopft.
Denn dieses Post-Produkt sorgt für jede Menge Ärger mit dem Recycling: Kaul befürchtet durch die Plastik-Verpackung nicht nur ein Mehr an unnötigem Abfall, sondern auch, dass Papier und Plastik nicht mehr getrennt entsorgt werden: Die Versuchung ist groß, dass die ungelesene Werbung entweder ungeöffnet in den Papier- oder Plastikcontainer geworfen wird und damit die Sortenreinheit verschlechtert, oder in den Restmüll wandert und so in die Verbrennung geht, sagt er. Das ist angesichts des grundsätzlichen Wiederverwertungsgebots im Abfallrecht ein völlig unnötiger Rückschritt.
Auch Jörg Lacher, Sprecher des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung, schimpft darüber, dass die Werbung der Post das Papierrecycling verhindert. Ebenso denkt Georg Wietschorke, stellvertretender Geschäftsführer des Umweltschutzverbandes BUND in Bremen: Plastikmüll ist für die Umwelt generell schwer zu verdauen. Solange Sendungen der Post so verpackt sind, lehnen wir das Produkt ab.
Außer Frage bei der Diskussion ist natürlich, dass Produktwerbung, wie CSU-Mann Kaul formuliert, zwar wichtig für die Information des Verbrauchers und notwendig für die Unternehmen sei, in Plastik eingeschweißte Werbung aber nicht dem umweltpolitisch angemessenen Weg entspreche. Daher fordert er von Unternehmen, die eingeschweißte Werbung auf Papier versenden, diese Gürtel-Hosenträgermethode einzustellen.
Die Post hingegen hat hierfür wenig Verständnis: Es ist doch immer so, dass der Empfänger für die sachgerechte Trennung verantwortlich ist, sagt Sprecher Uwe Bensien. Wer sich eine Tüte Gummibärchen kauft, entsorgt die Tüte anschließend doch auch selbst.
Von Nadine Nöhmaier
Auch Ärger mit der Deutschen Post?
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