Die Bandgeschichte von In Extremo beginnt im achten Jahrhundert: Damals entstand der älteste Text, den die siebenköpfige Band mit fast modernem RocknRoll kombiniert. Die jüngsten In Extremo-Zeilen hingegen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Wobei die Geschichte der Band erst Jahrhunderte später beginnt: 1996 finden sich die sieben In Extremo-Männer, um gemeinsam Mittelalter-Rock zu fabrizieren.
Die Jahre zuvor hatten sich die meisten von ihnen als Solisten oder als Mitglieder anderer Bands auf Mittelaltermärkten ihre Brötchen verdient.
In der Anfangszeit jedenfalls spielten sie zunächst akustischen Mittelalter-Sound. Erst nach Monaten suchten sie nach passenden, oftmals lateinischen Texten für ihre Songs. Mit den Jahren allerdings wurden sie der guten, alten Zeit ein wenig untreu: Ihre Schalmeien müssen sich seit Anfang des Jahrtausends mit E-Gitarren arrangieren, ihre Drehleiern mit Drums. Seither treffen bei ihren Konzerten Heavy-Metal-Fans auf Mittelalter-Gaukler.
Optisch allerdings können In Extremo immer noch als Original-Spielleute durchgehen: Sie ziehen sich Felle und Häute über und demonstrieren bei ihren Auftritten mittelalterliche Künste wie das Feuerschlucken.
Das führte allerdings vor ein paar Jahren dazu, dass sich der Musiker Das Letzte Einhorn den Hals verkohlte und In Extremo schon befürchteten, die Band auflösen zu müssen. Doch wer ein echter Mittelalter-Rocker ist, freut sich schließlich über seine rauchige Stimme und krächzt munter weiter. Zum Beispiel auf dem aktuellen Album Kein Blick zurück, auf dem die Spielleute acht ihrer alten Songs neu arrangiert haben. Bands wie Silbermond und Götz Alsmann haben obendrein Coverversionen von In Extremo-Songs beigesteuert.
Am Sonntag, den 17. Dezember, treten die Mittelalter-Metaller im Zenith auf ab 20 Uhr. Von Nadine Nöhmaier