Veröffentlicht am 05.04.2006 00:00

Moosach/Neuhausen · Wenn Zwangsräumung droht

Die Stadt München möchte nach Aussage des Sozialreferats mit allen Anstrengungen vermeiden, dass Münchner Bürgerinnen und Bürger ihre Wohnung durch eine Zwangsräumung verlieren. Dafür bietet sie den betroffenen Mietern in allen Sozialbürgerhäusern (SBH) Beratung und Hilfe an.

Im SBH Neuhausen-Moosach läuft darüber hinaus seit knapp einem Jahr ein Modellprojekt – mit Erfolg.

Ziel des Projektes sei es, möglichst frühzeitig mit den Vermietern und den von fristloser Kündigung, Räumungsklage und zuletzt von Zwangsräumung bedrohten Mietern in Kontakt zu kommen, um noch vor der Eskalation der Situation eine Lösung zu finden, erklärt Fabian Riedl, Sprecher des Sozialreferats. Seit Beginn des Projektes seien über 500 Menschen erreicht worden. Reagieren die betroffenen Mieterinnen und Mieter auf das schriftliche Hilfeangebot nicht, suchen sozialpädagogische Fachkräfte von sich aus die Parteien auf, sprechen mit ihnen und unterbreiten ihnen konkrete Unterstützungsangebote.

Die Fachkräfte wissen dabei: Der drohende Verlust der Wohnung ist in der Regel Ausdruck von sozialen und persönlichen Problemen. Kritische Lebensereignisse wie Arbeitslosigkeit und Krankheit paaren sich mit schwierigen finanziellen Verhältnissen. Die Haushalte brauchen zur Vermeidung der Wohnungslosigkeit fachliche Beratung und Unterstützung. Sind die Voraussetzungen gegeben, können die Mietschulden im Rahmen von gesetzlichen Hilfen übernommen werden. Anschließend wird sozialpädagogische Beratung zur Behebung ihrer wirtschaftlichen Probleme sowie psychosoziale Unterstützung angeboten.

Ist ein Kündigungsverfahren fortgeschritten, fallen zu den Mietschulden noch Anwalts- und Gerichtskosten an. Der Appell der Stadt ist daher an Vermieter und Mieter gleichermaßen, sich rechtzeitig bei Problemen an das jeweilige Sozialbürgerhaus zu wenden. In Neuhausen-Moosach geschieht das unter der Telefonnummer 2 33-4 61 00 oder 2 33-4 60 84.

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