Sie holten den Rock zurück in die Clubs: die White Stripes. Als 2003 mit Elephant, dem zweiten Album des Duos aus Detroit, auch der Titel Seven Nation Army erschien, da stand die Clubwelt Kopf. Auch in München: In Läden, in denen sonst fast ausschließlich House und Electro läuft, war Seven Nation Wochenende um Wochenende die Nummer der Nacht.
Sie holten den Rock zurück in die Clubs: die White Stripes. Als 2003 mit Elephant, dem zweiten Album des Duos aus Detroit, auch der Titel Seven Nation Army erschien, da stand die Clubwelt Kopf. Auch in München: In Läden, in denen sonst fast ausschließlich House und Electro läuft, war Seven Nation Wochenende um Wochenende die Nummer der Nacht.
Es brauchte wenige Millisekunden, bis das Publikum die markanten Basstöne erkannte, bis die Jubelei manchmal die Musik übertönte.
Bis heute lässt sich dieser Effekt erzielen. Die White Stripes haben sich mit dieser Nummer ein Denkmal gesetzt, stehen mit ihr in einer Reihe mit Deep Purples Smoke on the Water. Und: werden auch so gespielt. Kaum eine Billig-Schnaps-Bar in der Provinz, kaum eine Das Beste aus den 60ern, 70ern und 2000ern-Disco am Stadtrand, die nicht Seven Nation Army im Programm führt.
Berechnet, da kann man sich ziemlich sicher sein, war das alles nicht. Richtige Megahits entstehen offensichtlich doch ohne aufgeblasene Plattenfirmen-Propaganda, ohne Wir brauchen noch was Punkiges-Casting, und ohne großes Superstar-Gezicke. Bei den White Stripes wird zwar auch gezickt, aber sympathisch: Die Präsentation des neuen Albums beispielsweise fand nicht etwa in den üblichen Medienmetropolen statt. Der geneigte Musikjournalist musste schon etwas reisen. Nach Brasilien, nach Mexiko, Chile oder Russland.
Ihren Fans wird es leichter gemacht, sie müssen dem gefeierten Duo nicht hinterher eilen, zumindest nicht ganz so weit. Am Sonntag, 23. Oktober, schlagen die White Stripes in München auf ab 20 Uhr im Zenith. Und das, nachdem sich die Band lange recht rar gemacht hatte.
Für erwähntes Elephant-Album regnete es Gold- und Platinpreise. Dann trennten sich die gemeinsamen musikalischen Wege. Jack White produzierte erfolgreiche Alben anderer Künstler, Meg White gab Gastauftritte in Videos. In Coffee and Cigarettes, dem gefeierten Film von Jim Jarmusch, saßen sie zusammen an einem Kaffeehaustisch und plauderten.
Bald ging es dann wieder ins Studio. Seit wenigen Monaten ist das Ergebnis zu hören: Get Behind Me Satan. Die Songs der neuen CD sind komponiert an Piano, Gitarre und Marimba. Und obwohl manche Tracks klingen, als sei ein komplettes Orchester aktiv, ist es doch nur immer Jack White, der seine Instrumente so effektvoll bedient und arrangiert. Dem Besonderen wird bald noch eins draufgesetzt: Für eine bald erscheinende Schallplattenversion von Get Behind Me Satan wollen Meg und Jack erneut ins Studio: Alle Tracks des Albums sollen noch einmal eingespielt werden ohne verfälschende Studiotechnik, einfach nur live. Von Albrecht Ackerland