Geschichte entdecken

Das Pumphaus der Gemeinde Oberföhring in St. Emmeram steht unter Denkmalschutz. (Foto: NordOstKultur HPT)
Das Pumphaus der Gemeinde Oberföhring in St. Emmeram steht unter Denkmalschutz. (Foto: NordOstKultur HPT)
Das Pumphaus der Gemeinde Oberföhring in St. Emmeram steht unter Denkmalschutz. (Foto: NordOstKultur HPT)
Das Pumphaus der Gemeinde Oberföhring in St. Emmeram steht unter Denkmalschutz. (Foto: NordOstKultur HPT)
Das Pumphaus der Gemeinde Oberföhring in St. Emmeram steht unter Denkmalschutz. (Foto: NordOstKultur HPT)

Was haben der Heilige Emmeram und die Lehmfelder im Münchner Nordosten gemeinsam? Beide haben ihre Spuren in der Geschichte des heutigen Stadtbezirks Bogenhausen und seinen Ortsteilen hinterlassen. Interessierte erfahren darüber mehr bei geführten Spaziergängen des NordOstKultur-Vereins am 29. Juli und 5. August. Die Teilnahme ist in beiden Fällen ohne Anmeldung möglich.
Für Samstag, 5. August, lädt der NordOstKultur-Verein ein zu einem Spaziergang durch 1500 Jahre Natur und Kultur. Treffpunkt ist um 15 Uhr vor dem alten Oberföhringer Schulhaus in der Muspillistraße 27. Mit Siegfried Kellerer geht es durch St. Emmeram. Die Führung dauert etwa zwei Stunden, Nicht-Mitglieder zahlen 5 Euro.
Der Oberföhringer Ortsteil St. Emmeram verdankt seinen Namen dem Heiligen Emmeram, der im 7. Jahrhundert als Bischof nach Bayern kam. Auf einer Reise nach Rom erlitt er, vermutlich im Jahr 652, den Martertod. Sein Leichnam wurde damals nach Föhring gebracht und von dort, auf einem Floß gebettet, nach Regensburg überführt.
Siegfried Kellerer, der selbst in St. Emmeram lebt, lädt zu einer Wanderung ein, die gut ein Kilometer den Oberföhringer Isarhang hinunter, entlang der Isar, hinüber zur Isarinsel und zurück zum geschichtsträchtigen Weiler führt, der an den Heiligen erinnert. Die Teilnehmer erleben dabei eine etwas andere Studienreise zu Fuß, bei der es unter anderen um Brücken, Wasserbau und Ingenieurleistungen, um die Römer, die Türken in Wien sowie natürlich um Leben und Wirken des Bischofs Emmeram geht.

Ziegel für das Franzosenviertel

Bereits am Samstag, 29. Juli, steht eine Stadtteilspaziergang mit Roland Krack auf dem Programm. Unter dem Titel „Ziegler – Loambarone – Bauherrn – Spurensuche auf der Lehmzunge” geht es durch Englschalking, Bogenhausen und Oberföhring auf der Suche nach verschwundenen Ziegeleien. Was ist davon heute noch zu entdecken?
Vor 100 Jahren sah man im Ziegelland des Münchner Ostens überall Brennöfen mit rauchenden Kaminen und mächtige Trockenstadl, die mit den nahe liegenden Lehmgruben durch Feldbahngleise verbunden waren. Über 500 Ziegelbrenner, sogenannte Ziegelpatscher, meist italienische Wanderarbeiter aus dem Friaul, produzierten vom Frühjahr bis in den Spätherbst die begehrten Steine in Handarbeit. Mit diesen Ziegeln aus dem Münchner Osten wurden im 19. Jahrhundert die Häuser der Vorstädte gebaut, zum Beispiel das Franzosenviertel in Haidhausen. 1877 zählte man auf der ganzen Lößlehmzunge zwischen Ramersdorf und Unterföhring 66 Ziegeleien. In den 1960er Jahren stellte die letzte Ziegelei auf Münchner Grund ihren Betrieb ein.
Ziel und Höhepunkt des Stadtteilspaziergangs ist die Alte Ziegelei Oberföhring, wo die Besichtigung des Maschinenhauses der Ziegelei – darin sind noch alle originalen Maschinen erhalten – und eines Trockenstadls möglich ist. Treffpunkt für den Stadtteilspaziergang ist um 15 Uhr am Ökologischen Bildungszentrum (Englschalkinger Straße 166). Nicht-Mitglieder zahlen auch hier 5 Euro.
Weitere Informationen zum Verein, seinem Programm und zur Geschichte der Orte im Stadtbezirk 13 finden sich unter www.nordostkultur-muenchen.de

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