Veröffentlicht am 19.06.2015 00:00

Moosach (Glonn) · Die Chorleiterin Theresia Rothenaicher steht Rede und Antwort

Die engagierte Chorleiterin und Musiklehrerin  Theresia Rothenaicher. 	 (Foto: oha)
Die engagierte Chorleiterin und Musiklehrerin Theresia Rothenaicher. (Foto: oha)
Die engagierte Chorleiterin und Musiklehrerin Theresia Rothenaicher. (Foto: oha)
Die engagierte Chorleiterin und Musiklehrerin Theresia Rothenaicher. (Foto: oha)
Die engagierte Chorleiterin und Musiklehrerin Theresia Rothenaicher. (Foto: oha)

· Vor 25 Jahren traf sich der Moosacher Kirchenchor in Weidlichs Backstube und probte die Orgelsolomesse von Mozart für die Einweihung der neuen Orgel am 1. Juli 1990.

Seit dieser Zeit hat sich ein stattliches Repertoire von Orchestermessen und Chorsätzen angesammelt, und der Chor blickt auf viele schöne Aufführungen zu den verschiedensten kirchlichen und weltlichen Anlässen und denkwürdige Ausflüge und Konzertreisen zurück. Otto Hartl hat mit der Chroleiterin Theresia Rothenaicher gesprochen.

Otto Hartl: Frau Rothenaicher, der Chor St. Bartholomäus Moosach begeht in diesem Jahr sein 25-jähriges Chorjubiläum. Dazu haben Sie eine Reihe von Konzerten geplant, das erste fand Mitte Mai in der Moosacher Pfarrkirche statt. Warum das »Marien-Oratorium« von Hans Berger?

Theresia Rothenaicher: Die alpenländische Volksmusik hat in meinem Leben immer eine tragende Rolle gespielt. Natürlich fließt das auch in meine Chorarbeit ein, sowohl beim Kirchenchor als auch bei der Liedertafel Grafing oder im Unterricht am Gymnasium Markt Schwaben. Das »Marien-Oratorium« ist eine wunderschöne Sammlung von Liedern für Frauen-, Männerchor und Solisten, die auch sehr gut mit einem Laienchor zu singen ist. Dabei konnten sich meine Chorsolisten Maria Angerer, Edeltraud Albert, Elisabeth Reinwald, Ewald Reich und Albert Bock und auch die »Steinseer Feiertagsmusik« sehr gut einbringen. Hans Berger war Kirchenmusiker in Oberaudorf und ist mit seinem Ensemble und seinen Chören immer noch sehr aktiv. Auch Papst Benedikt war von seinen Werken sehr begeistert, genauso wie unsere Zuhörer.

Wenn Sie auf die letzten 25 Jahre zurückschauen: welche besonderen Ereignisse fallen Ihnen da ein?

Rothenaicher: Wir haben natürlich viel zusammen erlebt, gute und schlechte Tage, wie bei einem alten Ehepaar. Die schlimmste Zeit war das Jahr 2007, als unsere liebe und sehr aktive Freundin Irmgard Staber verstarb. Ohne ihren großen Einsatz im Pfarrgemeinderat wäre das Pfarrheim in Moosach sicherlich nicht gebaut worden. Ihr Tod hat auch im Chor eine große Lücke hinterlassen. Im selben Jahr sind zwei Sängerinnen weggezogen, eine schwanger und mehrere längerfristig krank geworden, so dass am Ende sieben Sängerinnen fehlten und wir kaum mehr singfähig waren. Da war es ein Segen, also 2009 mehrere Frauen aus der Pfarrei Bruck zu uns kamen, weil sich deren Chor aufgelöst hatte. Seitdem sind wir stabil bei 29 Chormitgliedern, die jüngste, Maxima Albert, ist erst elf Jahre alt und singt zu unserer großen Freude zusammen mit Mama und Oma fleißig mit.

Gott sei Dank überwiegen die schönen Ereignisse, mehrere Primizen, wunderschöne Konzerte zusammen mit der Liedertafel Grafing und der Halsbacher Chorgemeinschaft und natürlich denkwürdige Reisen nach Leipzig, Nürnberg, Wachau, Südtirol, Salzburg und vor allem unsere Konzertreise nach Perugia und Assisi im Jahr 2000. Miriam Haupt hatte diesen Austausch mit ihrem Münchner Chor »Cantiamo« und dem italienischen »Coro della Basilica di San Pietre in Perugia« organisiert. Noch heute schwärmen wir von diesem tollen Erlebnis.

Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Kirchenchores?

Rothenaicher: Natürlich muss man bedenken, dass wir alle älter geworden sind. Aber ich bin der Meinung, dass man bis ins hohe Alter sehr schön singen kann, wenn die Stimme gepflegt wird. Da macht es sich schon bemerkbar, wenn vor jeder Probe oder jedem Auftritt Stimmübungen gemacht werden. Andererseits wäre es natürlich schon schön, wenn sich jüngere Leute unserer Gemeinschaft anschließen würden, damit wir auch noch in zehn Jahren schöne Messen singen können. Da macht sich halt doch auch der allgemeine Schwund der Kirchgänger bemerkbar: wer nicht in die Kirche geht, wird bestimmt erst recht nicht im Chor mitsingen. Denn eines ist auch klar: wir singen an allen hohen Festtagen und Patrozinien, bei Beerdigungen und Hochzeiten, so dass das Jahr ganz schön mit Terminen ausgefüllt ist. Aber das ist natürlich auch schön, wenn man gern singt und sich gut versteht. Für viele, wie auch für mich, ist der Chor wie eine Familie, in der man Freud und Leid teilt.

Und was ist Ihr Wunsch für die nächsten Jahre?

Rothenaicher: Erst einmal wünsche ich uns schöne Konzerte und viele Besucher. Der nächste Termin ist am 5. Juli das Orgelkonzert mit Michael Heigenhuber in Moosach, dann das große Konzert am 18. Oktober in der Alxinger Kirche mit der »Nikolaimesse« zusammen mit der Liedertafel Grafing, und schließlich am 6. Dezember das Adventskonzert mit CD-Aufnahme in Moosach. Mein größter Wunsch aber ist, dass wir alle gesund und aktiv bleiben und noch viele Jahre zusammen Musik machen können.

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