Erwartungsvoll still war es im ausverkauften Pelkovenschlössl, bis die Band des Monats Juni der Moosacher Jazz-Reihe kurz nach acht einlief, vom künstlerischen Leiter Charly Antolini aus der nahen Pizzeria befreit.
Helmut Kagerer hat mit fast allen Größen seiner Zunft gespielt. Seit 20 Jahren unterrichtet er außerdem an der Musikhochschule Nürnberg Jazz und von Oberfranken brachte er das Tex Döring Trio mit. Dieses Bamberger Jazz-Urgestein freute sich auf seinen Jazz-Abend in Moosach. Dank des aufmerksamen Publikums entspann sich schnell ein Kontakt; und Tex Döring erzählte von den guten alten Jazz-Zeiten vor 50 Jahren in München und von der Jazzszene daheim. Dazwischen gab es den klassischen Swing wie vor 50 Jahren: Der immer noch langhaarige Tex virtuos am Klavier, zusammen mit seinem Basspartner Manfred Hartlieb, der ihn seit den Anfängen schlafwandlerisch sicher begleitet. Der halb so alte Österreicher Bernd Reiter begleitete an seinen Drums lächelnd, souverän und auch emotional.
Besonders wurden diese Nummern natürlich durch Helmut Kagerers Gitarrenspiel, seine Töne, rund, satt, konzentriert und flüssig wie Honig. Kagerer erklärt nicht, er spricht durch seinen Anschlag und seinen Klang. Darüber hinaus wurde dieses Konzert besonders durch seine Einfälle, seine Interpretationen.
Die gute Stimmung der Band übertrug sich bald aufs Publikum, das innerlich genau so swingte wie die Musiker.