Veröffentlicht am 26.04.2012 00:00

Ebersberg · (Un-)Ruhestand kreativ

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft 60 plus, Udo Helmholtz, Werner Voigt und Uschi Bittner, Wahlleiter und SPD-Kreisverbands-Vorsitzender Thomas Vogt, Bundestagsabgeordnete Angelika Graf (v. r.).	 (Foto: Sybille Föll)
Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft 60 plus, Udo Helmholtz, Werner Voigt und Uschi Bittner, Wahlleiter und SPD-Kreisverbands-Vorsitzender Thomas Vogt, Bundestagsabgeordnete Angelika Graf (v. r.). (Foto: Sybille Föll)
Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft 60 plus, Udo Helmholtz, Werner Voigt und Uschi Bittner, Wahlleiter und SPD-Kreisverbands-Vorsitzender Thomas Vogt, Bundestagsabgeordnete Angelika Graf (v. r.). (Foto: Sybille Föll)
Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft 60 plus, Udo Helmholtz, Werner Voigt und Uschi Bittner, Wahlleiter und SPD-Kreisverbands-Vorsitzender Thomas Vogt, Bundestagsabgeordnete Angelika Graf (v. r.). (Foto: Sybille Föll)
Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft 60 plus, Udo Helmholtz, Werner Voigt und Uschi Bittner, Wahlleiter und SPD-Kreisverbands-Vorsitzender Thomas Vogt, Bundestagsabgeordnete Angelika Graf (v. r.). (Foto: Sybille Föll)

Im Landkreis Ebersberg sind mittlerweile 24 bis 30 Prozent der Bürger über 60 Jahre alt, im Jahr 2030 werden es laut Prognosen 32 Prozent sein. Bei der SPD im Landkreis Ebersberg setzt sich dieser de­mogra­fische Wandel verstärkt fort:

Die Hälfte der 507 Kreisverbands-Mitglieder ge­hört dieser Altersgruppe an. Um die Interessen dieser stetig wachsenden Bevölkerungsgruppe besser vertreten zu können sowie aus wahltaktischen Gründen, wie es seitens der SPD heißt, gründete der Kreisverband vergangene Woche in Grafing eine Arbeitsgemeinschaft (AG) 60 plus. Auf Bundesebene existiert die AG schon seit 18 Jahren. Die Landesvorsitzende der AG 60 plus Bayern, Bundestagsabgeordnete Angelika Graf, war bei der Gründungsversammlung in Grafing dabei. „Wichtig ist mir Solidarität“, betonte die 65-Jährige. „Das heißt nicht Kampf der Generationen, sondern gegenseitige Unterstützung, je nach Leistungsfähigkeit“.

Im Mittelpunkt der Arbeit sollte die Teilhabe von Senioren am gesellschaftlichen Leben stehen. „Das geht aber nicht ohne Geld. Altersarmut ist deshalb ein wichtiges Thema, bei dem wir aber die nachfolgenden Generationen nicht außen vor lassen können“.

So will sich die Ebersberger AG 60 plus nicht nur Seniorenthemen wie „Wohnen im Alter“ oder „Seminar für Seniorenbeauftragte“ widmen und einen Seniorenwegweiser für den Landkreis erstellen, sondern sich auch für einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn einsetzen, für den Umbau des sozialen Sicherungssystems und – ganz im Sinne des Solidaritätsgedankens – sich mit der Renaissance des Genossenschaftswesens auseinandersetzen. Die 32 wahlberechtigten Senioren, die an diesem Nachmittag aus verschiedenen Gemeinden des Landkreises gekommen waren, wählten Udo Helmholtz aus Grafing, Seniorenvertreter im Vorstand der Kreis-SPD, zum Vorsitzenden der AG und gleichzeitig Delegierten im Kreisvorstand und Bezirk Oberbayern. Er wird die AG schon bei der nächsten Tagung in Planegg zum Thema „Schuldenkrise“ repräsentieren.

Als seine Vertreter wurden die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Uschi Bittner aus Kirchseeon und Werner Voigt aus Zorneding, Vorstandsmitglied der Kreis-SPD, gewählt. Als Beisitzer fungieren Helga Heichele (Vaterstetten), Lilo

Rosin (Grafing), Herbert Blöchl (Kirchseeon), Bianca Poschenrieder (Zorneding), Manfred Springer (Zorneding), Reinhart August (Ebersberg), Helga Schönfeld (Anzing) und Hans-Wolfgang Ruchty (Kirchseeon). Wieder einmal habe sich bei der Wahl der Ebersberger Forst als „eine gewisse Barriere“ erwiesen, so Helmholtz: „Aus dem nördlichen Landkreis sind nur zwei Mitglieder im Vorstand.“

Aus den Ortsvereinen Poing, Egmating, Glonn, Oberpframmern und Pliening habe bedauer­licherweise keiner für einen

Beisitzerposten kandidiert. Das sagt aber laut Helmholtz gar nichts aus über die örtlichen

Aktivitäten von Senioren: Denn in Pliening gebe es seit zehn Jahren einen Seniorenbeauftragten im Gemeinderat, in Poing seit vergangenem Jahr.

Der Vorstand werde aktive

Senioren dieser Ortsvereine bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen mit einbeziehen, erklärte der Vorsitzende. „Ihr seid tolle Beispiele für vorbildliches Engagement, für ein aktives Alter und den Kampf um soziale Gerechtigkeit. Es braucht Menschen, die ihre

Lebenserfahrung in die Gesellschaft einbringen“, sagte Graf abschließend. „Die AG 60 plus bereichert die Arbeit der Partei“, lobte auch Bundestagsabgeordneter Ewald Schurer und wünschte den Mitgliedern „einen kreativen Un-Ruhestand“. Von Sybille Föll

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