»Zwar lag 2010 die Anzahl der Einsätze im Durchschnitt, doch es gab einige spektakuläre Ereignisse«, betonte Thomas Lix, erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Grünwald zur diesjährigen Jahresversammlung im Feuerwehrgerätehaus.
Wie er den rund 50 Mitgliedern der Wehr berichtete, wurden die Floriansjünger insgesamt 128 Mal zu Hilfe gerufen. Den größten Anteil nahm dabei das Aufsperren von Wohnungen und Häusern in Anspruch. »Hier muss jeder Handgriff sitzen, da man nicht weiß, in welcher Verfassung sich die Person befindet, die im Haus ist«, sagte Lix. Insgesamt 13 Mal rückte die Wehr aus, um Tiere zu retten, wie einen Leguan, der in einem Kellerschacht gefangen war, und elf Mal galt es bei Wasserschäden einzugreifen. Insgesamt 14 Brände mussten gelöscht werden.
In den Nachrichten in ganz Deutschland war kurz vor Ostern der Großbrand in den Schlosspassagen zu sehen, wo insgesamt 200 Feuerwehrler auch aus den umliegenden Gemeinden in Atem gehalten wurden. »Als wir in den frühen Morgenstunden alarmiert wurden, brannte es schon lichterloh«, erinnerte sich der Kommandant. Die Hitze war so groß, dass noch in 20 Metern Entfernung vom Brand Gegenstände aus Plastik geschmolzen sind.
Zum Glück gab es keine Verletzten, doch der Schaden lag in Millionenhöhe. Ebenfalls spektakulär und glücklicherweise glimpflich ausgegangen ist die Rettung eines Kindes, das sich den Fuß in einer Drehtür eingeklemmt hatte. »Es ist schon schlimm, wenn ein Zweijähriger Rotz und Wasser weint und es trotzdem länger dauert, ihn aus der misslichen Lage zu befreien«, meinte Lix.
Spannend war auch der Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Pullach, wo die Grünwalder Wehr zur Verstärkung gerufen wurde. Um bestens gerüstet zu sein im Einsatz für den Nächsten, absolvierten die Feuerwehrler im letzten Jahr 81 Übungen mit 2.600 Stunden. »Zum Glück brauchen wir uns keine Sorgen über Nachwuchs zu machen«, freute sich der Kommandant. Seit 2009 konnte die Wehr 15 Neuzugänge verzeichnen und zählt derzeit 67 aktive Mitglieder. Wie er weiter berichtete, ist der Vorstand derzeit mit weiteren Wehren, die an der Isar liegen, dabei, eine Einsatzplanung für Wasserrettungen zu erarbeiten.
»Hier ist eine komplexe Koordination erforderlich, da die Opfer ja stetig vom Fluss weiter getrieben werden.« Zufrieden konnte er außerdem darlegen, dass die lang ersehnte Drehleiter, die 607.000 Euro kostet, nun bestellt ist und im Herbst wohl für den Einsatz bereit stehen wird. Er dankte herzlich der Gemeinde für ihre finanzielle und tatkräftige Unterstützung.
Bürgermeister Jan Neusiedl betonte, dass die Feuerwehr vielfältige Hilfe leiste und lobte das große Engagement der Freiwilligen. Nach seinen Worten herrsche eine enge vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Gemeinde.
Anschließend wurden zum kräftigen Applaus der Kameraden für 40 Jahre aktiven Dienst bei der Wehr Wolfgang Gallenmüller und Peter Strobl geehrt, für 25 Jahre Max Rauch, für 20 Jahre Mitgliedschaft Tobias Brauner, Norbert Grötschel, Florian Aulenbacher, Peter Lix und Kommandant Thomas Lix sowie für zehn Jahre Brigitte Runge.
hol