1960er-Jahre · Wirtschaftswachstum
Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Die Siedlungstätigkeit schritt unvermindert fort und das deutsche »Wirtschaftswunder« wirkte sich in beiden Gemeinden aus. Die Handelskette Spar eröffnete in Höhenkirchen 1962 den ersten Selbstbedienungsladen. Währenddessen gründeten Siegertsbrunner Bauern zur Förderung ihres Kartoffelabsatzes eine Brennereigenossenschaft und bauten eine Brennerei.
Auch die Kommunen setzten ihre Bautätigkeit fort. In Siegertsbrunn wurde 1961 ein Gemeindehaus errichtet. Und 1969 erhielt die Feuerwehr ein neues Feuerwehrhaus an der Bahnhofstraße. In Höhenkirchen wurde 1960 das Rathaus mit angebautem Feuerwehrgerätehaus fertiggestellt.
Wegen des zunehmenden Autoverkehrs wurde die Rosenheimer Straße von 1961 bis 1965 ausgebaut und die Bahnhofstraße verbreitert.
Für die Lebensqualität ihrer Bürger und den Schutz der Natur setzten sich beide Gemeinden gemeinsam ein.
Sie verhinderten den südlich von Siegertsbrunn geplanten Münchner Sportflughafen und die Fliegerschule, wobei sie bis vors Bundesverwaltungsgericht ziehen mussten.
1969 traten sie der »Schutzgemeinschaft Hofoldinger Forst« bei, die erfolgreich gegen den im Hofoldinger Forst geplanten Standort des Flughafens München II kämpfte.
Weil in Höhenkirchen die Zahl evangelischer Christen durch die vielen Zuzüge sprunghaft gestiegen war, wurde 1960 eine evangelische Kirche errichtet. In Siegertsbrunn wollte man die Leonhardiwallfahrt trotz des zurückgegangenen Pferdebestands nicht zum Erliegen kommen lassen. Deshalb entschloss man sich 1962, sie mit Traktoren, Autos und Motorrädern durchzuführen, woran einige Jahre lang festgehalten wurde. Heute beteiligen sich wieder prächtig geschmückte Pferdegespanne an der Wallfahrt.
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