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Veröffentlicht am 26.03.2025 15:25

Grünwalder Bibliothek feiert stolzes Jubiläum


Von Heike Woschee
Im so genannten „Spitzweg-Stüberl” war die Gemeindebibliothek in den ersten Jahrzehnten untergebracht. (Foto: Gemeindearchiv Grünwald)
Im so genannten „Spitzweg-Stüberl” war die Gemeindebibliothek in den ersten Jahrzehnten untergebracht. (Foto: Gemeindearchiv Grünwald)
Im so genannten „Spitzweg-Stüberl” war die Gemeindebibliothek in den ersten Jahrzehnten untergebracht. (Foto: Gemeindearchiv Grünwald)
Im so genannten „Spitzweg-Stüberl” war die Gemeindebibliothek in den ersten Jahrzehnten untergebracht. (Foto: Gemeindearchiv Grünwald)
Im so genannten „Spitzweg-Stüberl” war die Gemeindebibliothek in den ersten Jahrzehnten untergebracht. (Foto: Gemeindearchiv Grünwald)

Die Grünwalder Gemeindebibliothek feiert in diesem Jahr ihren stolzen 100. Geburtstag. Dazu lädt sie jeden Monat zu einem besonderen Event ein. Am Freitag, 4. April, nimmt sie dazu an der Nacht der Bibliotheken teil und hat an diesem Tag bis 24 Uhr geöffnet.
Unter anderem gibt es bis 21 Uhr an diesem Tag eine eBook-Beratung. Ab 15.00 Uhr wird es in der Bistro-Ecke einen Kaffee- und Kuchenverkauf geben und Bee-Bot-Spiele von 15.00 bis 16.30 Uhr im Saal für alle ab vier Jahren. Gaming Turniere werden von 17.00 bis 21.00 Uhr im Saal für alle ab sechs Jahren angeboten. Die Teilnehmer können ihre Switch/Nintendo mitbringen, die Spiele werden von der Grünwalder Bibliothek gestellt. Gespielt wird auf der großen Leinwand. Für die Gewinner gibt es kleine Preise.
In der Bistroecke wird zu jeder vollen Stunde ein Ratespiel angeboten (Dauer jeweils 15 min). Ab 18 Uhr kann man in der Bistro-Ecke Getränke und Snacks kaufen. Der Eintritt ist frei.

Eine Stube unterm Dach

Eröffnet wurde die Grünwalder Bibliothek am 30. Oktober 1925 im Dach des Feuerwehrhauses am Emil-Geis-Platz. Sie geht zurück auf die Umsicht des damaligen Dritten Bürgermeisters Dr. Alphons Engelsperger, der den Gemeinderat davon überzeugen konnte, eine Bücherei einzurichten. Damals war Grünwald noch ein bäuerlich geprägtes Dorf mit gerade einmal 1.238 Einwohnern. Die Öffnungszeiten waren von 16.30 bis 18.00 Uhr am Freitagabend, das Ausleihen kostet 10 Pfennig pro Buch und Woche. Mit diesen Einnahmen wollte man den bescheidenen Buchbestand vermehren.
1944 wurde das Feuerwehrhaus durch einen Fliegerangriff schwer beschädigt, die Bücherei zog daraufhin ins Schulhaus um. 1945 wurde der Bücherbestand entnazifiziert und am 2. Mai 1947 mit Erlaubnis der Amerikaner wieder eröffnet. 1950 zählte der Medien-Bestand schon wieder 1.651 Bände.
Seit dem 1. April 1969 wird die Bibliothek hauptamtlich geleitet, vorher waren es Ehrenamtliche, die dieses Amt versahen. Die erste Bibliotheksleitung war Diplombibliothekarin Ursula Knapp. Im Juli 1970 eröffnete die Bibliothek im Souterrain des neuen Rathauses mit einem Bestand von 24.000 Bänden. Der nächste große Schritt war der Neubau eines eigenen Gebäudes in der Südlichen Münchner Straße 7. Der Umzug in diese Räumlichkeiten erfolgte im November 1992.
1995 begann Gabriele Oswald ihren Dienst als Leitung in der Gemeindebibliothek, bis heute ist sie in dieser Position aktiv. Damals war der Bestand bereits auf 34.000 Bände angewachsen. Heute zählt der Medienbestand über 56.000 Exemplare.
„Den 100. Geburtstag feiern wir mit einer ganzen Reihe an Veranstaltungen”, betont die engagierte Bibliotheksleiterin. Am 23. Mai wird es beispielsweise um 18 Uhr einen Bayerischen Abend mit Hoagartn geben, bei dem Grünwalder Volksmusiker aufspielen und singen werden. Der Eintritt kostet hier 6 Euro.

Zu den weiteren Highlights im Jubiläumsjahr gehört die Kulinarische Lesung mit Hans Montag am Donnerstag, 9. Oktober um 19 Uhr (20 Euro incl. Menü) oder die Lesung von Senta Berger mit der musikalischen Begleitung von Elisabeth Daiker und Stefan Hofbeck am Donnerstag, 30. Oktober um 19.00 Uhr. Das komplette Programm findet man unter www.bibliothek-gruenwald.de „Die Bedeutung der Bibliotheken ist keinesfalls kleiner geworden als noch vor 100 Jahren. Die Förderung der Lesefähigkeit von Kinder ist immer noch genauso wichtig wie damals. Mit vielfältigen Programmen beginnen wir schon früh damit, Kinder für das Lesen zu begeistern”, so Gabriele Oswald.

Bibliotheken bieten kulturelle Teilhabe, denn wer sich für Literatur interessiere oder gerne die Tageszeitung lese, brauche nicht tief in die eigene Tasche greifen sondern könne dies kostenlos in der Bibliothek tun. Die Bibliothek sei auch weit mehr als nur ein Ort, an dem man Bücher oder andere Medien ausleihe, sondern sei vielmehr auch ein Ort der Begegnung. Und sie kommt in besonderen Fällen durch das BUCHMobil sogar nach Hause. Mit dem BuchMobil versorgt das Bibliotheksteam Menschen, die aus Gesundheits- oder Altersgründen nicht in die Bibliothek kommen können. Ein breites Kulturprogramm mit Kinofilme und Kabarettisten wird bereits seit vielen Jahren regelmäßig angeboten. Für das große Engagement des Teams der Bibliothek gibt es aber nicht nur Lob aus Grünwald, denn beim Bibliotheksranking Bayern liegt sie schon seit einigen Jahren konstant auf Platz 1.

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