Veröffentlicht am 24.01.2001 00:00

Leben wie Boris Becker

Er begab sich in die Diensträume des Sozialamtes in der Streitfeldstraße. Hier ging er zielsicher in das Büro eines Sachbearbeiters und fesselte sich mit einer Handfessel aus Stahl an einen Heizkörper. Den Angestellten war es nicht möglich, den Mann zum Verlassen des Gebäudes zu bewegen.

Er wollte seine missliche Lage nicht eher aufgeben, bevor seine Forderungen erfüllt werden. Er äußerte, dass er mehr Sozialhilfe benötige, da er nun aufgrund von BSE seine Ernährung umstellen müsse. Außerdem fand er, dass ihm das Sozialamt auf jeden Fall einen Lebensstandard zu ermöglichen hätte, der dem der Familie Boris Becker entspricht. Ferner zeigte er einen Schraubenzieher vor, mit dem er bei Nichterfüllung seiner Forderung die Teeküche der Angestellten im Sozialamt aufbrechen wollte, um sich zu versorgen.

Die sofort verständigte Polizeibeamten der Polizeidirektion Ost zwickten mit einem Bolzenschneider die Handfessel des Mannes durch. Bei seiner Durchsuchung wurde noch ein Taschenmesser gefunden.

Auf dem Weg zum Streifenwagen leistete der Mann Widerstand, fing laut zu schreien an und wehrte sich mit Gewalt gegen ein Einsteigen.

Der rabiate Sozialhilfeempfänger muss nun mit einer Anzeige wegen Erpressung und Hausfriedensbruch rechnen.

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