Ich glaube an den Rock, den Roll, den RocknRoll, den Sound des Himmels und der Erde, und an den Heavy Metal, seinen eingeborenen Sohn unseren Herrn, empfangen durch den Judas Priest, geboren durch die eiserne Jungfrau, gelitten unter Dieter Bohlen... Die fränkische Spaßband J.B.O. ist bekannt dafür, Hits durch den Fleischwolf der Veräppelung zu drehen egal ob jene aus der Feder von Nirvana, Oli P. oder den Vengaboys stammen.
Ja, nicht einmal das Glaubensbekenntnis ist ihnen heilig (siehe oben)! Jedenfalls mauserten sie sich auf diese Weise Mitte der Neunziger Jahre zu Deutschlands Partyband Nummer eins.
An einem guten Tag zum Sterben wurde damals alles besser. Gegründet 1989 in Erlangen von Hannes Holzmann und Vito C., krebsten J.B.O. mit ihren Blödelnummern einige Jahre mittel-erfolgreich im Nürnberger Raum herum. Ein lokaler Radiosender hatte im Jahr 1994 erbarmen mit ihnen und spielte regelmäßig ihren Song Ein guter Tag zum Sterben, der einschlug wie eine Bombe: unzählige Hörer fragten beim Sender nach, wo sie diesen Song kaufen könnten; allerdings gab es diesen bislang noch nicht auf Platte. Nach diesem Fan-Zuspruch allerdings war schnell eine Plattenfirma gefunden und J.B.O. wurden quasi über Nacht deutschlandweit bekannt.
Seit Ende der Neunziger genauer: seit dem Album Laut spielen J.B.O. auch selbst geschriebene Lieder. Leider, mag man fast sagen: Denn das Verulken anderer Songs war und ist ihre Stärke. Es ist zwar ganz nett, einem Gänseblümchen wie im 2004er Album United States of Blödsinn einen harten Rocksong zu widmen; wirklich originell aber ist es nicht. Und dass sie nun auf ihrem jüngsten Wurf, der EP Rock Muzik, Udo Jürgens Griechischen Wein in Fränkisches Bier verwandeln ist, nun denn, auch keine Glanzleistung in der Geschichte der Blödelei.
Live allerdings schenken sich die Franken nach wie vor nichts und liefern Konzerte, die auch als Großraum-Party tituliert sein könnten. Sie werden freilich auch in München feiern am Donnerstag, den 7. Dezember, ab 20 Uhr, in der Elserhalle, was eine Freude sein dürfte für alle Freunde gepflegter Unterhaltungsmusik. Wer nach dem Konzert eine CD kaufen will der sollte allerdings besser zum Frühwerk der Franken greifen. Amen.
Von Nadine Nöhmaier