Die bösartige Dickdarmerkrankung ist eine der häufigsten Krebsformen bei Mann und Frau. Da diese Erkrankung keine typischen warnenden Frühsymptome bietet, ist die Darmspiegelung zur Früherkennung von entscheidender Bedeutung. Entstehung und Risikofaktoren: Bei den meisten Patienten entwickelt sich Dickdarmkrebs aus gutartigen Schleimhautwucherungen (adenomatösen Polypen) in der so genannten Adenom-Karzinom-Sequenz. Heute sind mehrere aufeinanderfolgende, charakteristische Genveränderungen bekannt, die hinter dieser schrittweisen Entwicklung stehen. Die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Dickdarmkrebs sind hohes Alter und das Vorkommen von Darmpolypen, da diese mit zunehmender Größe entarten können. Weitere, seltene Risikofaktoren sind genetische Vorbelastung sowie genetische Syndrome, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs einhergehen. Außerhalb dieser seltenen Syndrome ist der wichtigste Risikofaktor eine Fehlernährung mit übermäßiger Kalorienzufuhr sowie eine fett- und fleischreiche Kost mit niedrigem Anteil an Ballaststoffen. Insbesondere der tägliche Genuss von rotem Fleisch erhöht das Darmkrebsrisiko um mindestens 50%. Symptome: Darmkrebs ist häufig sehr lange symptomlos. Erst wenn der Tumor in größerem Maße blutet oder wenn er das Darmlumen einengt, kommt es zu Symptomen, wie Blut oder Schleim im Stuhl. Darmkrämpfe, Bleistiftstühle, Durchfälle und Verstopfungen können weitere Symptome sein. Durch den Blutverlust kann es zur Blutarmut mit Beschwerden wie Leistungsabfall und allgemeiner Schwäche kommen. Eine weitere Folge der Tumorerkrankung kann ein erheblicher, unfreiwilliger Gewichtsverlust sein. Schmerzen bereitet die Krankheit dagegen erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Vorsorgemaßnahmen: Die aussagekräftigste Untersuchungsmethode zur Abklärung eines Verdachtsbefunds ist die Darmspiegelung. Auch wenn ein Tumor nur im Mastdarm vermutet wird, sollte immer der gesamte Dickdarm untersucht werden, mit der Frage, ob sich gleichzeitig auch Polypen in anderen Abschnitten gebildet haben. Durch eine Koloskopie können Schleimhautveränderungen der Darmwand sehr sicher aufgespürt werden. Wird Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, sind die Heilungsaussichten sehr gut. Bei einer Darmspiegelung können sogar Krebsvorstufen entfernt werden, bevor sie entarten. Im Rahmen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms haben Männer und Frauen ab dem Alter von 50 Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen. Therapieformen: Welche Behandlung für einen Patienten mit Darmkrebs sinnvoll ist, ergibt sich aus der Auswertung aller Untersuchungsbefunde. Manche Situationen lassen sich jedoch erst postoperativ sicher beurteilen. Wie es nach dem Eingriff weitergeht, können die Ärzte in den Aufklärungsgesprächen vor Behandlungsbeginn nur als verschiedene Möglichkeiten vorstellen. In Frage kommen Operation, Chemotherapie, Bestrahlung und Kombinationen aus diesen Therapieverfahren. Um die optimale Therapie zu ermöglichen sollten die Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft herangezogen werden. Die Behandlung von Schmerzen ist wichtig, ebenso Maßnahmen zur Verhinderung eines Darmverschlusses und weitere von der individuellen Situation abhängige Therapien. Nachsorge: Regelmäßige Nachuntersuchungen sind erforderlich, um eventuelle Behandlungsfolgen, ein Lokalrezidiv oder einzelne operierbare Metastasen zu erkennen. Zu Art und zeitlichen Abständen der Untersuchungen existieren Leitlinien und Empfehlungen, die als Orientierung für Ärzte dienen. Wurde ein Dickdarmtumor in einem frühen Stadium entdeckt und behandelt, ist das Rückfallrisiko meist gering. In frühen Stadien empfehlen die Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft die körperliche Untersuchung und Darmspiegelung nach sechs Monaten, zwei und fünf Jahren, danach alle drei Jahre. Bei erhöhtem Rückfallrisiko und bei allen Tumoren, die nicht in einem ganz frühen Stadium entdeckt wurden, sind Untersuchungen in kürzeren Abständen indiziert.