Veröffentlicht am 18.04.2016 14:41

Zeigen, was geht

Biergarten mit Irrgarten, Zoo oder doch lieber Spieloase? Die Ideen der Drittklässler aus der Bäcker-Grundschule kannten keine Grenzen. (Foto: us)
Biergarten mit Irrgarten, Zoo oder doch lieber Spieloase? Die Ideen der Drittklässler aus der Bäcker-Grundschule kannten keine Grenzen. (Foto: us)
Biergarten mit Irrgarten, Zoo oder doch lieber Spieloase? Die Ideen der Drittklässler aus der Bäcker-Grundschule kannten keine Grenzen. (Foto: us)
Biergarten mit Irrgarten, Zoo oder doch lieber Spieloase? Die Ideen der Drittklässler aus der Bäcker-Grundschule kannten keine Grenzen. (Foto: us)
Biergarten mit Irrgarten, Zoo oder doch lieber Spieloase? Die Ideen der Drittklässler aus der Bäcker-Grundschule kannten keine Grenzen. (Foto: us)

War es früher besser und schöner am Pasinger Marienplatz? Die Diskussionen darüber reißen im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) sowie unter Bürgern und den betroffenen Geschäftsleuten nicht ab. Auf wiederholte Forderung des BA stellt das Baureferat nun zumindest einige Bäume in Pflanzkübeln sowie weitere Stühle auf den Platz, um die Aufenthaltsqualität ein bisschen zu erhöhen.

„Da geht aber noch viel, viel mehr“, meinte Prof. Dr. Günther Suchy, Lehrbeauftragter für Tourismus sowie Medien- und Kommunikationswissenschaften unter anderem an der Hochschule München (HS). Er schrieb daher ein Projekt an der Fakultät Tourismus der HS aus mit dem Ziel, Vorschläge zur Umnutzung bzw. Revitalisierung des Marienplatzes zu erarbeiten und ein konkretes Veranstaltungskonzept für zwölf Monate zu erstellen. Mit Tourismuss habe die Belebung des Platzes viel zu tun, erklärte der Pasinger Professor.

Baulich und inhaltlich flach

„Das ist alles ein Indikator für die Regionalentwicklung. Natürlich waren vorher die verkehrlichen Bedingungen alles andere als toll, aber wenigstens war hier Leben. Jetzt wirkt der Platz einfach nur steril und bleibt ungenutzt. Das ist sehr schade. Die verpassten Möglichkeiten für eine Belebung möchten wir aufzeigen“, so Suchy. Seine Vorgaben an die Studenten seien die schnelle und kostengünstige Umsetzung der Vorschläge und die positiven Auswirkungen auf die Geschäftswelt, schließlich sollen sich bald wirklich viele Menschen hier oft und gerne aufhalten.

Doch bis diese schnell umsetzbaren und kostengünstigen Vorschläge fertig sind, sollen sich die Studenten inspirieren lassen und möglichst mit weitem Horizont an die Sache herangehen. In den dritten Klassen der Bäcker-Grundschule fanden Suchy und seine Studenten unbefangene und phantasievolle Städteplaner. „Im Gespräch mit den Kindern merkt man sehr schnell, was dem Platz fehlt“, resümierte Suchy am Schluss. „Der Marienplatz ist mit der Umgestaltung eben baulich und inhaltlich zu flach geraten. Die Meinung der Kinder kann man übrigens durchaus verallgemeinern. Im Grunde genommen ist das, was wir hier gehört haben, die Meinung der Pasinger über ihren zentralen Platz.“

Irrgarten mit Biergarten, Bühne und wilde Tiere

Ganz ohne Regeln durften die Drittklässler den Platz umplanen. Heraus kamen ein Irrgarten mit Biergarten, ein Zoo mit Aquarium für wilde Tiere, Trampolins und Bolzplatz, eine Seilbahn, Statuen, Blumen, eine Bühne und viel mehr. „Wir sind alle begeistert von den Ideen“, meinten die Studenten abschließend. „Das eine oder andere ist total realistisch.“ Auch Vorschläge von Jugendlichen aus der Kinder- und Jugendwerkstatt der Pasinger Fabrik sammelten die Studenten eifrig. Jetzt geht es zurück in den Hörsaal zum Planen der Konzepte.

Am 23. Juni gibt es ein Wiedersehen in Pasing. „Dann werden wir in der Pasinger Fabrik unsere Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren und zur Diskussion stellen“, erklärte Suchy. „Auch alle Schülerarbeiten stellen wir dort aus.“ Die Stadtverantwortlichen, der BA sowie das Stadtteilmanagement bekommen ebenso Einladungen. „Die Vorschläge sind zwar völlig ergebnisoffen orientiert und entstehen jenseits von Stadtvorgaben. Aber wir werden für deren Umsetzungen keinerlei bauliche Maßnahmen brauchen, das sollte doch ein Anreiz sein, manches aufzugreifen. Wir wünschen uns begeisterte Anhänger für unsere Konzepte. Es wäre schön, wenn wir einen Teil zur Belebung des Platzes beitragen könnten.“

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