Veröffentlicht am 13.01.2015 13:53

Empörte Anwohner

Der Krayweg soll erstmalig hergestellt werden. (Foto: sb)
Der Krayweg soll erstmalig hergestellt werden. (Foto: sb)
Der Krayweg soll erstmalig hergestellt werden. (Foto: sb)
Der Krayweg soll erstmalig hergestellt werden. (Foto: sb)
Der Krayweg soll erstmalig hergestellt werden. (Foto: sb)

Die Anwohner des Kraywegs sind nach eigenen Angaben durchweg von den Informationen des Baureferates bezüglich der erstmaligen Herstellung der Straße „nicht nur enttäuscht, sondern auch über eine derartige Planung für die Erstellung einer Kinderkrippe geradezu empört.“ Dies geht aus einem Schreiben der Anrainer an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) hervor. Das Baureferat beabsichtigt im Zuge der Neuerrichtung der Kindertagesstätte den Krayweg erstmalig herzustellen und hatte die Pläne kürzlich im Gremium vorgestellt (der Werbe-Spiegel berichtete).

Grundsätzlich besteht laut Baureferat beim Ausbau von Anliegerstraßen die Möglichkeit eines konventionellen Ausbaus mit beidseitigen Gehbahnen oder als sogenannte niveaugleiche Mischfläche (verkehrsberuhigter Bereich, Zeichen 325/326). „Es ist von unserer Seite her geplant, den Krayweg konventionell mit beidseitigen Gehbahnen auszubauen“, betont Roland Zeller vom Baureferat. Der verkehrsberuhigte Bereich scheide im vorleigenden Fall aus fachlicher Sicht aus. Die Erfahrung aus vielen anderen Bereichen habe gezeigt, dass wegen des Bring- und Holverkehrs zur Kindertagesstätte, zur Sicherheit der Kinder, die Notwendigkeit eines baulich abgegrenzten Gehweges bestehe. Die Eröffnung der Kinderkrippe ist nach Angaben des Baureferats für Sommer 2016 geplant.

Für die Anwohner ist die Planung des Baureferats in keinster Weise nachvollziehbar. „Mit Sicherheit haben die Verantwortlichen den Krayweg noch nie gesehen“, erklärten sie in ihrem Schreiben. Geplant sind beidseitige Gehwege mit einer Breite von je 1,50 Meter und die Fahrbahn mit einer Breite von 5,50 Meter. „Seit der ersten Bebauung des Krayweges vor zirka 50 Jahren mussten alle Anwohner bis heute ohne jeden Gehweg auskommen, was auch machbar war. Die immer größer werdenden Fahrzeuge – zum Beispiel Müllautos, Krankenwagen, Feuerwehr, Paketpost, Speditionsfahrzeuge, Umzugstransporter, Baustellenfahrzeuge, Öllaster etc. – sind ein großes Problem.“

Parkplatzsituation wird zum ernsten Problem

Schon seit 15 Jahren kommen derart große Fahrzeuge laut Aussage der Anlieger bei der Anlieferung nur noch über die Ernst-Haeckel-Straße in den Privatweg zu den Häusern am Beginn des Krayweges. Zum Ausfahren brauche beispielsweise ein Öllaster die gesamte Straßenbreite von 8,5 Meter und je nach Fahrzeugtyp noch den Ackergrund dazu. „Wenn wir uns auch noch die Zukunft vorstellen, ein Großteil dieser Fahrzeuge wird eher größer statt kleiner. Viele Anwohner haben zwei Autos, auch Firmen-Besitzer müssen mit eigenem Fuhrpark ihr Grundstück anfahren“, so die Bürger weiter. „Nehmen wir jetzt auch noch im Winter Schneefall an, dann wird die Parkplatzsituation zu einem ernsten Problem. Wohin mit dem Schnee von Straße und Gehweg?“ Zurzeit werde ein Dreispänner am Krayweg errichtet. Die geschätzte Anzahl an neu hinzukommenden Fahrzeugen liege derzeit bei 15 Autos, „die ebenfalls Parkplätze auf der Straße in Anspruch nehmen werden“. Es sei nicht zu erwarten, dass diese Fahrzeuge bei jeder An- und Abfahrt in der Tiefgarage abgestellt werden.

„Ärger oder Streit vorprogrammiert“

Die Anwohner kritisieren zudem die ausgewiesenen Parkplätze für den Kindergarten-Neubau, der für 48 Kleinkinder und vermutlich zehn Angestellte ausgelegt sei und für den zwei Parkplätze eingeplant sind. „Beim Bringen und Abholen der Kinder durch die Eltern ist mit jeweils einer Parkzeit von zirka 15 bis 20 Minuten zu rechnen. Wo sollen diese Fahrzeuge, auch wenn nur die Hälfte der Eltern mit dem Auto kämen, parken?“, fragen sich die Anrainer. Da der gesamte Krayweg fast ausschließlich mit Einfamilienhäusern bebaut sei, gebe es zwangsläufig eine Garagenzufahrt nach der anderen. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Eltern der Kinder diese als Parkfläche mangels anderer Möglichkeit nutzen“, befürchten die Anwohner. Damit sei der eine oder andere Ärger oder Streit bereits vorprogrammiert.

Die Anrainer beantragen daher eine neue Planung für die Erstellung des Krayweges, die anliegerfreundlich ist und den Bau des Kindergartens so, dass das Bringen und Abholen der Kinder problemfrei stattfinden könne, „damit auch wir unsere Zustimmung dazu erteilen können. Es gibt sicherlich bessere Standorte für einen Kindergarten als unsere kleine, schmale Straße, die außerdem eine Durchgangsstraße ist und dementsprechend genutzt wird.“ Es müsse zudem auch sichergestellt werden, dass der Rettungsweg für die Feuerwehr gewährleistet ist.

Auch der BA 23 setzt sich für die Anlieger der Anwohner des Krayweges ein und fordert in seiner Stellungnahme an das Baureferat, dass die erstmalige Herstellung in einer Weise erfolgen müsse, dass die Zufahrten zu den Hammergrundstücken gewährleistet sei. Zudem soll die Möglichkeit geprüft werden, nur auf der Seite der Kinderkrippe einen Gehweg zu errichten. Falls zwei Gehwege zwingende Voraussetzung seien, soll in Betracht gezogen werden, ob die Gehwegbreite auf jeweils einen Meter reduziert werden könne. Des Weiteren fordert das Gremium, die Kinderkrippe umzuplanen, das heißt das Gebäude zurückzusetzen um mehr Parkmöglichkeiten zu schaffen. „Ich kann nicht versprechen, ob das so klappt“, betonte die BA-Vorsitzende Heike Kainz auf der jüngsten Sitzung des Gremiums, „aber wir versuchen für die Anwohner eine gute Lösung zu erreichen.“

north