Bereits im April 2012 war die WC-Anlage am Bavariaring 5, die bis dahin nur zur Oktoberfestzeit geöffnet hatte, von der Landeshauptstadt München vermietet worden. Der Mieter möchte in dem nach den Entwürfen des Architekten Hans Grässel im Jahr 1894 im neuklassizistischen Stil errichten Haus mit Säuleneingang ein Restaurant betreiben. Der Vertrag impliziert, dass die öffentliche Toilette bestehen bleibt, und vom Mieter betrieben und gepflegt wird.
Eine zünftige Stadtteilwirtschaft soll es werden, mit mediterran angehauchter bayerischer Küche. Allerdings ist für diese Nutzung ein aufwändiger Umbau vonnöten. Und der verzögerte sich lange. Klärungsbedarf gab es für den Rahmen der Baugenehmigung bei dem denkmalgeschützten Gebäude. Außerdem hatte der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe Bedenken, ob Lärm durch den Betrieb eines Lokals auf der Verkehrsinsel nicht die Anwohner über Gebühr belästige.
Die Baugenehmigung wurde schließlich erteilt für den Einbau einer Galerie und die Einrichtung einer Freischankfläche. Während der diesjährigen Wiesn-Zeit lief der Gaststättenbetrieb bereits in vollen Touren, für den das Kreisverwaltungsreferat (KVR) eine befristete Erlaubnis ausgestellt hatte. Für Unmut sorgte dann vor allem eine unerlaubterweise zusätzlich aufgestellte Almhütte mit Ausschank, die dann rasch wieder abmontiert werden musste.
Derzeit steht das Kleinod, das ehemals als öffentliche Bedürfnisanstalt und Brausebad gedient hatte, später als Häuschen für die Straßenbahnschaffner genutzt worden war, wieder leer. Doch der Umbau steht offenbar kurz bevor. Denn laut Informationen aus dem KVR soll das Lokal bereits im Frühjahr 2014 eröffnet werden.