„Ich freue mich besonders, dass auch junge Leute sich für die Ereignisse in Haiti interessieren”, sagte Heike Penner, die die Spenden von den Schülern der Städtischen Berufsschule für den Einzelhandel Mitte stellvertretend für „Ärzte ohne Grenzen” entgegennahm. Angesichts der Erdbebenkatastrophe in Haiti hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Berufsschule zu einer Spendenaktion entschlossen. Die beiden Tagessprecher der Schule, Ivan Blazanovic und Armina Dautovic, bekamen einen freien Vormittag, den sie nutzten, um durch ihre Klassen zu gehen und Spenden einzusammeln. Insgesamt kamen dadurch 1400 Euro zusammen. Sie übergaben das Geld an die Stiftung „Ärzte ohne Grenzen”, die es für ihre Hilfsprogramme in Haiti verwenden wird.
Während ihres Weihnachtsbasars sammelten die Schüler der Schülermitverwaltung (SMV) bereits Spenden für mehrere Hilfsprojekte. Nach dem Erdbeben wollte man sich auch für Haiti etwas tun. Da das gesamte Geld des Basars schon anderweitig verwendet wurde, entschieden sich die beiden Tagessprecher, „einfach in die Klassen herein zu 'platzen' und die Schüler um Spenden zu bitten”, so Blazanovic.
Mit Unterstützung der beiden Vertrauenslehrer und Berater der SMV, Ursula Roßgoderer und Jürgen Hofer, bekamen die „Schülersprecher” einen Vormittag frei, um ihr Vorhaben umzusetzen. Sie informierten die Schüler über die Lage in Haiti und baten um Spenden. Andere Tagessprecher setzten ihre Arbeit fort, und so schafften sie es in fünf Tagen die beachtliche Summe von 1400 Euro zusammenzubringen. Die beiden Vertrauenslehrer hatten sich bereits über die Stiftung „Ärzte ohne Grenzen” kundig gemacht, weshalb sie gemeinsam mit den Schülern beschlossen das Geld an diese Nothilfeorganisation zu übergeben. Heike Penner, Mitglied im Verein der Organisation, nahm das Geld von den Schülern mit Freude entgegen.
Ärzte ohne Grenzen wurde in den 70er Jahren gegründet, besteht aber in Deutschland erst seit 1990. 1999 erhielt die Stiftung, die zur Zeit etwa 80 Projekte in 19 Sektionen weltweit mit etwa 3000 Beschäftigten leitet, den Friedensnobelpreis. In der Stiftung arbeiten hauptsächlich ehrenamtliche Helfer, wovon die meisten Techniker, Logistiker, Pflegepersonal oder Ärzte sind. Die Organisation bietet vor allem Hilfe für Länder ohne Infrastruktur, die in akuter Not sind. In Haiti werden derzeit fünf Projekte, darunter hauptsächlich chirurgische Programme und mobile Kliniken, geleitet. Bisher konnten durch diese Unterstützung schon etwa 1000 Menschen operiert und noch weitaus mehr medizinisch versorgt werden. Penner schätzt die Lage in Haiti jedoch noch immer als instabil ein: „Es herrscht noch viel Not und es mangelt an Infrastruktur, deshalb freuen wir uns besonders über diese Spendem, mit der wir vielen Menschen helfen können vor allem über diese sozial engagierte Jugend.”