Diana Stachowitz überreicht Bild an Jürgen Salzhuber

Moosach · »Ästhetische Staatsbefragung«

Unser Bild zeigt (v.l.): Andreas Ohrenschall, Diana Stachowitz, Matthias Ljunggren und Jürgen Salzhuber.	Foto: ws

Unser Bild zeigt (v.l.): Andreas Ohrenschall, Diana Stachowitz, Matthias Ljunggren und Jürgen Salzhuber. Foto: ws

Moosach · Die Farbe Grün soll den idealen Staat symbolisieren, Schwarz steht für den bösen Staat. Dazwischen wurde Rot als Farbe für eine Partei gewählt, für die SPD. Die sechs Bilder aus der Serie »Ästhetische Staatsbefragung« des in München und Salzburg arbeitenden Künstlers Andreas Ohrenschall hängen seit zwei Tagen in der Kantine der Lehrwerkstatt der Anderwerk GmbH.

Anderwerk GmbH, Gneisenaustraße 8

Es ist ein Beschäftigungsprojekt der Münchner Arbeiterwohlfahrt (AWO) für junge Leute mit schwierigem sozialen Hintergrund. Seit Anfang des Jahres können sie im Schatten des O2-Hochhauses am Georg-Brauchle-Ring in die Arbeitswelt hineinschnuppern und sich als Maler, Schreiner, Raumausstatter und Kfz-Mechaniker versuchen. Auf Initiative der Landtagsabgeordneten Diana Stachowitz (SPD) – unter dem Motto: »Politik zum Anfassen« – hatte der Künstler Andreas Ohrenschall die jungen Leute besucht, sie nach ihren Assoziationen zum Staat befragt und gefilmt.

Daraus fertigte der Künstler in seinem Atelier Computerbilder von zwei Jugendlichen:

  • Sie sind auf jeweils drei Fotos zu sehen, mal in Grün, Rot und Schwarz – das Gesicht ist immer von einer Art Heiligenschein umgeben. »Die Menschen sollen über die Kunst zu ihrem Seelenwert kommen und wie zu einer Heiligenikone werden«, erläuterte der Künstler seine Arbeiten. Sie würden also gewissermaßen »heilige Staatsbürger«.

Die Moosacher Politikerin Stachowitz konnte für ihre Idee nicht nur den Künstler und die Jugendlichen bei Anderwerk begeistern, sondern auch ihre Kolleginnen und Kollegen in der SPD-Landtagsfraktion. Sie bezahlten die eine Hälfte des Künstlerhonorars für die Bilder, Stachowitz selbst die andere Hälfte.

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Lachender Dritter war sozusagen AWO-Geschäftsführer Jürgen Salzhuber. Mit dem Kunstprojekt konnte er nun umsonst die kahlen weißen Wände der Kantine im zweiten Stock des Hauses schmücken. Und zugleich hatten die zwölf Jugendlichen bei der täglichen Arbeit in den Lehr- Werkstätten in den vergangenen Wochen eine willkommene Ablenkung. »Die jungen Menschen versuchen hier, ihren Weg zu finden«, lobte die Landtagsabgeordnete Stachowitz das Moosacher Beschäftigungsprojekt. Kunst könne im Übrigen zu einer »Heilung der Seele« beitragen. Wally Schmidt

Artikel vom 23.06.2010
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