Ausschluss der Kassel Huskies könnte Problem werden

EHC: Zitterpartie geht weiter

Unschöner Schlamassel: Für EHC-Chef Jürgen Bochanski, Team und   Fans geht das Hoffen und Bangen weiter. Foto: Archiv

Unschöner Schlamassel: Für EHC-Chef Jürgen Bochanski, Team und Fans geht das Hoffen und Bangen weiter. Foto: Archiv

Dem EHC München bleibt weiterhin nur die Hoffnung auf einen Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Bei der DEL-Gesellschafterversammlung am Donnerstagnachmittag, 27. Mai, durfte der EHC zwar vorsprechen, eine Entscheidung in dieser Frage wurde aber auf Juni vertagt.

Für den EHC könnte das lange Warten bald zum Problem werden. Denn die Frage ist auch: Wie lange gedulden sich die Spieler aus dem Meisterkader noch, bevor sie möglicherweise Verträge bei anderen Teams unterschreiben? Schließlich brauchen die Profis auch irgendwann Planungssicherheit. Hoffnung besteht beim EHC dennoch weiterhin, mit einem Großteil der Aufstiegsmannschaft weiterzuarbeiten. Kein Spieler verkündete bis Donnerstag den Wechsel zu einem anderen Verein. „Hut ab, das zeugt von Treue“, schwärmte Manager Winkler, „das verdeutlicht einmal mehr, welch toller Charakter in diesem Team steckt. Die Spieler zeigen sich solidarisch mit dem Verein und warten ab, was passiert.“ Winkler sind aber bei Verhandlungen mit den eigenen Spielern und potentiellen Neuzugängen weiterhin die Hände gebunden. Zudem heißt es, Carsten Zehm, der Pressesprecher, sei die erste Personalie nach einer Entscheidung über einen Aufstieg des EHC. Noch vor der Gesellschafterversammlung hatte der EHC vorsorglich Einspruch gegen einen möglichen ablehnenden Entscheid der DEL eingelegt. Die Münchner wollten damit auch klar machen, dass sie mit allen Mitteln in die höchste deutsche Spielklasse wollen. Die bayrischen DEL-Klubs Augsburg, Ingolstadt, Nürnberg und Straubing würden eine Aufnahme des EHC und somit einen weiteren Derbygegner definitiv begrüßen, besonders aus Berlin und Hamburg dürfen die Münchner aber mit Gegenwind rechnen. Am Donnerstag durfte der EHC immerhin vor den DEL-Gesellschaftern vorsprechen. Präsident Jürgen Bochanski „stellte in einem Vortrag den Vertretern der Gesellschafter die Details dar und begründete auch die aus Münchner Sicht gewahrten Fristen bei der Abgabe der Unterlagen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Weiterhin wurde jedoch nur knapp verkündet, die DEL habe den Vortrag zur Kenntnis genommen, werde eine endgültige Entscheidung aber vertagen und mit ihren Mitgliedern so schnell wie möglich in Verbindung treten. Der EHC München will die Öffentlichkeit informieren, sobald es Neuigkeiten gibt. Mut machte diese Mitteillung nicht unbedingt. Unklar blieb auch weiterhin, ob der EHC für eine Neuaufnahme des Lizenzierungsverfahren eine einfache Mehrheit oder eine Dreiviertelmehrheit bei der Gesellschafterversammlung benötigt. Die vom EHC beauftragten Anwälte pochen darauf, dass nur eine einfache Mehrheit gebraucht wird, da keine Änderung der Satzung notwendig sei. Der Ausschluss der Kassel Huskies aus der DEL spielt dem EHC derweil überhaupt nicht in die Karten. Ohne Kassel umfasst die Liga 14 Klubs, eine Aufnahme Münchens würde eine ungerade Anzahl an Vereinen und somit Schwierigkeiten beim Spielplan bedeuten (wie in der abgelaufenen Saison). Allzu große Hoffnungen darf man sich beim EHC wohl nicht mehr machen nach diesem Donnerstag. Es heißt weiterhin Daumen drücken und beten für Vorstand, Management, Trainer, Mannschaft und Fans. Aber eines stirbt bekanntlich immer zuletzt: Die Hoffnung, egal wie klein sie sein mag. Jan Lüdeke

Artikel vom 27.05.2010
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