Moosacher Ehepaar isst irrtümlich giftigen »Ziegelroten Risspilz«

Moosach · Verwechslung sorgt für Pilzvergiftung

Moosach · Einen folgenreichen Fehler beging am Abend des Pfingstmontags ein Ehepaar bei der Suche nach Pilzen. Irrtümlich gingen sie bei ihrer Beute von dem schmackhaften »Mairitterling« aus. Zwei Stunden nach der Zubereitung und dem Verzehr des Pilzgerichts traten erste Vergiftungssymptome in Form von Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüchen, Sehstörungen und vermehrter Speichelfluss ein. Bei dem 52-jährigen Ehemann zeigten sich sichtlich mehr Symptome als bei seiner 45-jährigen Ehefrau.

Die alarmierten Rettungskräfte, zwei Rettungswägen und das Notarztteam Nord stellten nach kurzer Anamnese sofort eine Vergiftung mit dem versehentlich gesammelten »Ziegelroten Risspilz« fest. Das Ehepaar wurde durch die Besatzungen der Rettungswägen und in Begleitung des Notarztes in eine Münchner Klinik zur weiteren Behandlung transportiert. Trotz der extremen Symptome besteht für das Ehepaar keine Lebensgefahr und sie sind derzeit auf dem Weg der Besserung.

Genauer über Pilze informieren können sich Interessierte beim Verein für Pilzkunde in München. Ratsuchende können immer montags ab 18 Uhr zu den Vereinsabenden in den Raum der Pilzkundigen im Kreisverwaltungsreferat (KVR) an der Implerstraße 7-9 im vierten Stock, Raum C454, Tel. 23 33 97 55, kommen. Bei den Zusammenkünften werden die Funde der Vereinsexkursionen besprochen und die von den Teilnehmern mitgebrachten Frischpilze gemeinsam bestimmt. In der pilzarmen Jahreszeit finden zudem pilzkundliche Vorträge statt.

Während der Pilzsaison von Ende Juli bis Mitte Oktober bietet der Verein außerdem eine Pilzberatung in folgenden Beratungsstellen an: jeden Montag von 10 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 18.00 Uhr in der Stadt-Information im Rathaus am Marienplatz, Tel. 23 32 82 42. Außerdem jeden Montag von 8.30 bis 11.30 Uhr im Pasinger Rathaus, Landsberger Straße 486, Zimmer 183, Tel. 23 34 64 85. Der Beratungszeitraum beginnt am 26. Juli und endet am 11. Oktober.

Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte sofort der Haus- oder der Notarzt verständigt werden. Betroffene können bei der Aufklärung der Vergiftung mithelfen, indem Sie etwa Pilze oder Pilzreste (Putzreste) und gegebenenfalls Erbrochenes sicherstellen, um eine Bestimmung zu ermöglichen. Außerdem sollte die Zeit zwischen der Pilzmahlzeit und ersten Vergiftungserscheinungen angegeben werden sowie genaue Angaben zum Fundort der Pilze gemacht werden können. Ein Nachschlagewerk zum Thema Pilzvergiftungen empfiehlt außerdem, Erbrechen durch Einnahme von Kochsalz (drei gehäufte Kaffeelöffel in einem Glas lauwarmem Wasser) zu provozieren. Für Kinder unter acht Jahren ist dies wegen Kochsalzvergiftung nicht geeignet.

Alle an der Pilzmahlzeit beteiligten Personen sind zu informieren und ihr Gesundheitszustand ist zu überwachen. Die Giftnotrufzentralen können ebenfalls wichtige Hilfestellungen leisten. Die Giftnotrufzentrale München ist unter Tel. 1 92 40 zu erreichen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.toxinfo.org .

Artikel vom 25.05.2010
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