Einweihung der Kindertagesstätte Lotte Wetter

Riem · Ort zum Wohlfühlen

Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner (1. Reihe v. re.), Stadträtin Beatrix Zurek und MRG-Geschäftsführer Franz Aichele freuen sich über Blumengrüße der Kindergarten-Kinder.	Foto: kk

Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner (1. Reihe v. re.), Stadträtin Beatrix Zurek und MRG-Geschäftsführer Franz Aichele freuen sich über Blumengrüße der Kindergarten-Kinder. Foto: kk

Riem · Helle Lichtkuppeln und sonnige Orangetöne: Die Kindertagesstätte Lotte Wetter zeichnet sich durch ein warmes und gemütliches Ambiente aus. Bereits im März 2009 nahm die Einrichtung für 75 Buben und Mädchen unter Betriebsträgerschaft des Kinderschutz e.V. den Betrieb auf. Die offizielle Einweihung fand nun in der Elisabeth-Mann-Borgese-Straße 35 statt, mitten im dritten Bauabschnitt der Messestadt Riem.

Für den Verein Kinderschutz ist es bereits die fünfte Einrichtung in Betriebsträgerschaft. Eine Tatsache, die dessen Geschäftsführer Norbert Blesch mit Stolz erfüllt: »Das ist wohl der beste Vertrauensbeweis für das, was wir hier tun«. Dem Verein werden Gebäude wie auch Grundstück miet- und pachtfrei von der Stadt München überlassen. Aus städtischen Mitteln stammen gleichfalls 117.000 Euro für die Ersteinrichtung.

Weitere 1,68 Millionen Euro gingen an die mit dem zweigeschossigen Bau beauftragte München-Riem-GmbH (MRG), die für die Vorfinanzierung des Projekts gesorgt hatte. Stadträtin Beatrix Zurek, die wie auch Schulrätin Elisabeth Weiß-Söllner der Einladung der Kita-Leiterin Katrin Buchholz gefolgt war, betonte denn auch die Wichtigkeit vieler verschiedener Trägermodelle im Rahmen einer ausgewogenen Pädagogik. »Jedes Kind ist gleich wert, gefördert zu werden: Mit einer solchen Philosophie kann ich mich identifizieren«, lobte auch Elisabeth Weiß-Söllner die Arbeit des Vereins, in deren Mittelpunkt die ganzheitliche Förderung der Buben und Mädchen steht. Selbst das neue Gebäude sei bereits eine Art von »gebauter Pädagogik«, denn es besitze eine besondere Ausstrahlung für Kinder. Auch der MRG-Geschäftsführer Franz Aichele zeigte sich angetan: Das Bauwerk wirke von außen kompakt und schlicht, aber die Anordnung des zweiten Geschosses ermögliche eine Dachterrasse mit schönster Sicht nach Süden. Als besonders gelungen und glücklich gestaltet bezeichnete Aichele das Außengelände, das zahlreiche Spielmöglichkeiten böte. Von der Baulichkeit bis zum Klima: dies sei ein Ort zum Wohlfühlen.

Herzl-, Kicher- und Kuschelgruppe – die Namen der drei Kindergarten-Gruppen sind hier Programm. Dafür sorgen sieben Erzieherinnen im engagierten Team um Leiterin Katrin Buchholz. Die 39-Jährige erzählt, dass in ihrer Einrichtung alle Kulturen vertreten seien, nur etwa ein Viertel der Kinder hätten deutsche Eltern. »Viele der Drei- bis Sechsjährigen lernen hier erst Deutsch«, so Buchholz. Deshalb, erklärt die erfahrene Pädagogin, arbeitete man vor Ort mit besonders viel Sport, Spiel, mit Gestik und viel Spaß. Leider hätten allein für das kommende Kindergartenjahr 120 Anmeldungen nicht berücksichtigt werden können. »Es gibt in der Messestadt noch immer einen enormen Bedarf«, bedauert Buchholz.

Aber, und dies sei die erstaunliche Kehrseite der Medaille, selbst wenn es genügend Einrichtungen gäbe, wäre nicht genug Fachpersonal da, um diese zu unterhalten, alarmiert Buchholz. Der derzeitige Mangel an Erzieherinnen sei eklatant. Die letzte der drei Gruppen habe aus diesem Grund erst im September starten können, obwohl bereits im März Eröffnung war. Mit dem Namen »Lotte Wetter« erinnert der Kinderschutz e.V. an sein 2007 verstorbenes und allseits beliebtes Ehrenvorstandsmitglied. Eine Bildtafel im Eingangsbereich des Kindergartens würdigt das mehr als 50-jährige Schaffen der sympathischen Wohlfahrtspflegerin. Seit 1949 hatte Lotte Wetter den Verein als freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit aufgebaut und war von 1954 bis 1974 dessen Geschäftsführerin. Ihr Engagement wurde mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Kathrin Kohnke

Artikel vom 28.04.2010
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