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Singhammer will Lautstärke entlang S1-Trasse neu bewertet haben
Nördliches Umland · Mehr Schutz vor Lärm?
Nördliches Umland · Bis zum kommenden Herbst wird der Bund prüfen, ob entlang der S 1 weitere Lärmschutzmaßnahmen eingerichtet werden können. Dies berichtete Andreas Scheuer (CSU) vom Bundesverkehrsministerium auf der Verkehrskonferenz München Nord, die vor wenigen Tagen in der Bezirksgeschäftsstelle der CSU in Nymphenburg stattfand.
Horst Mentz vom Planungsreferat der Stadt München sprach sich zudem dafür aus, die Fahrzeuge im Norden künftig über die Autobahnen umzuleiten.
»Das Lärmproblem an der S 1 muss neu bewertet werden«, sagte Bundestagsabgeordneter Johannes Singhammer (CSU). Laut Andreas Scheuer plant der Bund, bis zum zweiten Halbjahr 2010 die Lautstärke an den Bahnstrecken zu analysieren. Bislang habe die S 1 in Sachen Lärmschutz keinen Vorrang, sofern aber eine höhere Beeinträchtigung festgestellt werde, könne sich das ändern. Mit Unterstützung seitens der Bahn AG können die Bürger jedoch nicht rechnen. Der Grund: Die Pläne, die bislang zweigleisige Bahnstrecke der S 1 auf vier Gleise zu erweitern, sind vom Tisch. »Bei einem Ausbau der Linie wären wir zu Lärmschutzmaßnahmen verpflichtet gewesen«, erklärte Klaus-Dieter Josel, Konzernverantwortlicher der Deutschen Bahn für Bayern. Da sich an den bestehenden Verhältnissen jedoch nichts ändere, könnten derartige Projekte nur aus Mitteln des Bundes finanziert werden, der dafür jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung stelle. »Das ist ein kleines Budget«, räumte Scheuer ein. Ob ein Teil davon für zusätzliche Lärmwände an der S 1 verwendet werden könne, müsse die Untersuchung zeigen.
Horst Mentz gab zu bedenken, dass das Verkehrsaufkommen im nördlichen Umland in Zukunft deutlich steigen werde. »Täglich überschreiten eine Million Fahrzeuge die Stadtgrenze, wir sind am Rande unserer Leistungsfähigkeit.« Im Norden werde ein Zuwachs von 100.000 Autos erwartet. Daher müsse die Stadt mit den umliegenden Gemeinden die Siedlungsentwicklung diskutieren und neue Konzepte für Straßen und den öffentlichen Nahverkehr entwickeln. Das Planungsreferat führe derzeit Gespräche mit der Autobahndirektion, um die Fahrzeuge vom Frankfurter Ring künftig über die A 99 abzuleiten. Auch der Ausbau der A 92 sei im Zuge der Flughafenerweiterung geplant.
Für den Landtagsabgeordneten Joachim Unterländer (CSU) ist außerdem wichtig, den Pendlerverkehr zu verringern. »Attraktivere Bedingungen sollen die Menschen dazu bewegen, nicht mehr mit dem Auto in die Stadt zu fahren.« Dies könne aber nur mit einer anderen Preisgestaltung erreicht werden. Unterländer schlug vor, die Kernzone des öffentlichen Nahverkehrs nach Norden zu verschieben. Für Horst Mentz sei es darüber hinaus auch aus Gründen des Klimaschutzes nötig, das Autofahren zu reduzieren. »Wir müssen neue Straßenanbindungen diskutieren, aber auch den stadtüberschreitenden öffentlichen Verkehr verbessern, um die Kohlendioxidbelastung zu senken.« Eine »Ertüchtigung des Schienenknotens« sei auch aufgrund der Olympiabewerbung anzustreben, sagte Scheuer. Denn das käme dann natürlich auch den Bürgern zugute. Julia Stark
Artikel vom 20.04.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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