Gemeinde Grünwald plant Sozialzentrum an der Tobrukstraße

Grünwald · 20 Millionen-Projekt

Wolfgang Kuny hofft, dass das Sozialzentrum auf dem 15.600 Quadratmeter großen Gelände an der Tobrukstraße bald gebaut werden kann.	Foto: hol

Wolfgang Kuny hofft, dass das Sozialzentrum auf dem 15.600 Quadratmeter großen Gelände an der Tobrukstraße bald gebaut werden kann. Foto: hol

Grünwald · Im geplanten »Haus der Begegnung« wird nach dem Willen des Grünwalder Gemeinderates ein Sozialzentrum entstehen, in dem sich zahlreiche unterschiedliche soziale Leistungen bündeln, um für die Bürger eine zentrale Anlaufstelle für die vielfältigen Problemstellungen des Lebensalltags zu bieten. Bereits 2006 stellte die CSU den Antrag, eine Machbarkeitsstudie für ein solches Projekt zu erstellen, was vom Gemeinderat damals einstimmig befürwortet wurde.

Nun kommt das Ganze ins Rollen. Auf dem gemeindlichen Gelände an der Tobrukstraße, das rund 15.600 Quadratmeter umfasst, soll neben dem Gebäude des Sozialzentrums auch eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren entstehen ebenso wie eine Kinderkrippe, ein Tagesmütterprojekt und behindertengerechte Wohnungen.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates stellte Architekt Robert Langmaier von Drees & Sommer die inzwischen erarbeitete Studie vor. Neben der Tagespflege, der Krippe und dem »Haus der Begegnung« sind zusätzlich sieben Häuser für so genanntes Generationenwohnen angedacht. Das Gebäude für Tagesaltenpflege ist ebenerdig und soll 12 Plätze bieten. In der Kinderkrippe wird auch das Tagesmütterprojekt eine Heimat finden, so dass gemeinsam die geplanten Spielflächen genutzt werden können.

Im Obergeschoss des Hauses sind Wohnungen für das Personal geplant. Im »Haus der Begegnung« selbst werden sozial tätige Vereine und Institutionen ihren Platz bekommen. Die Kosten des gesamten Projekts werden mit rund 20 Millionen Euro veranschlagt, wobei es möglich ist, die Planungen sukzessive in die Tat umzusetzen, je nach finanzieller Lage der Gemeinde.

Helmut Kraus (PBG) betonte, dass er dem Projekt zwar positiv gegenüber stehe, jedoch »erschrocken über das Volumen sei«. Er vermisste darüber hinaus eine Darstellung der nachhaltigen Kosten, die die Realisierung des Projekts nach sich ziehen würde. Zudem stellte er den Standort in Frage, der nach seiner Meinung auch »für das geplante Gymnasium in Betracht käme«. Hierzu meinte Dietmar Jobst, Geschäftsleiter der Gemeinde, dass das Gelände an der Tobrukstraße zu klein für das Gymnasium wäre. Bürgermeister Jan Neusiedl ergänzte, dass es Ziel ist, mit den Mieteinnahmen die Kosten der sozialen Einrichtungen zu decken, und die Baumaßnahme langfristig umgesetzt werden soll, je nach finanzieller Ausstattung der Gemeinde.

Wolfgang Kuny (CSU), der auch gleichzeitig Vorsitzender der Grünwalder Nachbarschaftshilfe ist, betonte, dass Grünwald im sozialen Bereich »denkbar schlecht ausgestattet und unterentwickelt ist«. Wie Kuny betonte, kann das »Haus der Begegnung« auch die Scheu der Menschen vor Behördengängen reduzieren. Nach seiner Meinung ist gerade das vielfältige Angebot dort eine optimale Chance, dass sich die Menschen dort unbeobachtet fühlen, da niemand gleich wisse, welches Problem sie beschäftige. »Die Nachbarschaftshilfe will dort schnelle und individuelle Antworten auf Schwierigkeiten möglich machen«, erklärte er. Ein schöner offener Bereich, wo man sitzen kann ohne gleich etwas konsumieren zu müssen, bietet zusätzlich die Möglichkeit mit anderen ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen oder einfach nette Bekanntschaften zu schließen.

Für ihn bedeutet außerdem die Nähe der Kinderkrippe zur Altentagespflege auch, dass die älteren Leute in Ruhe die Kinder beim Spielen sehen können, dies genießen ohne aber selbst gleich eingebunden zu werden, da dies oftmals schon zuviel Aufregung wäre. »Die Planungen basieren auf Erfahrungen aus dem Landkreis«, sagte er. Barbara Portenlänger-Braunisch (CSU) ergänzte, dass zudem der Standort optimal ist, da man zu Fuß ins Ortszentrum gelangen kann. Mit 16:6 Stimmen befürwortete das Gremium mehrheitlich die Planungen voranzutreiben und zunächst ein Verhandlungsverfahren mit nachgeschalteter Mehrfachbeauftragung in die Wege zu leiten. hol

Artikel vom 06.04.2010
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