Stadtrat bewilligt endlich feste Sozialpädagogin für Müttertreff Moosach

Moosach · »Neue« für den MTM

Sebastian, die neue Sozialpädagogin Martina Kinadeter, Tom und Johanna mit Vater Wolfgang Herrmann (v.l.) beim Murmelbilder machen. 	Foto: sd

Sebastian, die neue Sozialpädagogin Martina Kinadeter, Tom und Johanna mit Vater Wolfgang Herrmann (v.l.) beim Murmelbilder machen. Foto: sd

Moosach · Kaum eine öffentliche Einrichtung ist näher dran an den Bedürfnissen von Familien und bekommt gesellschaftliche Veränderungen in dieser Hinsicht schneller mit als Mütter- und Familienzentren. Die Zentren leisten wertvolle Arbeit in den Kommunen und erfüllen wichtige Funktionen für das Gemeinwesen. Deshalb war schon lange der Wunsch und die Forderung nach einer fachlichen Unterstützung im Müttertreff Moosach (MTM) vorhanden.

Doch es hat Jahre gedauert bis die Stadt endlich die Stelle bewilligt hat. Immer wieder wurde dem Stadtrat der Antrag auf Fachkräfte für die Selbsthilfevereine in München vorgelegt. Immer wieder wurde der Antrag mangels Geld abgelehnt. Umso erstaunlicher findet Friederike Schwarzbaur, Zuständige beim Stadtjugendamt, es nun, dass dieser Beschluss durchgegangen ist. »Im Rahmen der ›Frühen Förderung‹ wurde ein neuer Anlauf genommen und jetzt können sich sechs Zentren über eine neue Fachkraft freuen«, erzählt sie. Ziel ist die Sicherstellung der Qualität und Kontinuität der Zentren.

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Die »Neue« im MTM heißt Martina Kinadeter, ist ausgebildete Sozialpädagogin und selbst Mutter eines zweijährigen Kindes. Wirklich neu ist nur das Aufgabengebiet, das sie jetzt regelmäßig anbietet. Sie selbst kennt die Einrichtung bereits recht gut, da sie in der Vergangenheit oft als Besucherin da war. Das macht es auch einfacher, die richtigen Angebote für die Besucher zusammen zu stellen. So freut sie sich, dass die angebotenen Kreativkurse sofort ausgebucht waren und auch das Basteln mit Groß und Klein sehr gut angenommen wird. Im Rahmen dieser gemeinsamen Aktionen passiert aber noch etwas sehr Wichtiges.

Die Mütter haben in Kinadeter eine professionelle Ansprechpartnerin für Erziehungsfragen und nutzen diese Möglichkeit auch. »Die Hemmschwelle sich Hilfe zu holen ist durch diese Form der Angebote sehr niedrig. Bei Fragen muss nicht erst eine Beratungsstelle aufgesucht werden«, erzählt sie. Auch das ist eine Entwicklung, die zunehmend beobachtet werden kann. Da viele junge Familien keine Großeltern oder Eltern mehr in unmittelbarer Nähe haben, um sich Erziehungsrat zu holen, bleiben sie mit ihren Fragen oft alleine. Der Sinn der Fachkräfte ist es unter anderem auch, diese sich auftuende Lücke zu schließen. Denn ohne Fachkräfte bleiben Familienzentren in der Regel ein Selbsthilfeverein, die nur durch engagierte Laien betrieben werden, was oft vergessen wird. Insbesondere in den vergangenen Jahren wurde das immer mehr zum Problem, weiß Claudia Milla Nava vom Vorstand im MTM.

»Die Frauen kehren schneller in ihre Berufe zurück und daher haben wir hier im Mütterzentrum eine zunehmende Fluktuation der Mitarbeiter gesehen«, sagt sie. Die Angebote schwankten mit der Anzahl der vorhandenen freiwilligen Helfer. Nun gibt es eine professionelle Ansprechpartnerin und die Besucherinnen können sich auf feste, regelmäßige Angebote einstellen. Im Mittelpunkt stehen solche Angebote, welche die Eltern-Kind-Bindung stärken sollen. Etwa »Starke Eltern – starke Kinder«, das Kinadeter jetzt im April anbietet. Sowohl Mitglieder des Vereins als auch Nichtmitglieder können sich dafür anmelden. Alle Angebote finden sich auch unter www.muettertreff.org. Sofia Delgado

Artikel vom 06.04.2010
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