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Moosacher Verein Hafis betreut ausländische Schüler bei Hausaufgaben
Moosach · Hauptsache Realschule

Kinder mit Migrationshintergrund sollen durch eine sprachliche Barriere nicht ins Abseits gedrängt werden. Die Hausaufgabenbetreuung des Vereins Hafis sorgt für bessere Chancen der ausländischen Schüler. Foto: Verein
Moosach · Mustafa (10) will unbedingt auf die Realschule. Mit Hilfe des in Moosach angesiedelten Vereins »Hafis e. V. – Hausaufgabenbetreuung für Kinder mit Migrationshintergrund« will er es schaffen. An der Haldenberger Grund- und Hauptschule nimmt er mit seinen Freunden Mert (10) und Tugay (8) an der Hausaufgabenbetreuung teil. Motiviert sind die drei Buben aus der Türkei und gut gelaunt, während sie über ihren Hausaufgaben sitzen oder in Deutsch in Form von Diktaten oder Aufsätzen gefördert werden.
Als Ausgleich wird Fußball oder Völkerball gespielt. Und auch für eine professionelle Breakdance-Einlage von Mert ist Zeit. Mustafa freut sich, dass er mit der Hausaufgabenbetreuung die Möglichkeit hat, seinen Notendurchschnitt zu verbessern – denn sein Traum ist es, auf die Realschule zu wechseln. »Das kann ich nur jedem auf der Welt empfehlen«, sagt der Zehnjährige. Hafis-Geschäftsführer Christian Dörr und Petra Cordua betreuen momentan 14 Schüler der zweiten bis fünften Klasse aus der Türkei, Italien, Serbien und dem Irak. Laut Dörr werden Kinder mit Migrationshintergrund schon durch ihre sprachliche Barriere ins Abseits gedrängt und zu schlechten Schülern stigmatisiert.
Zuwandererkinder würden daher speziell zugeschnittene Lernmethoden und Ansätze benötigen. Wie die deutsche Sprache analysieren, die deutsche Grammatik vertiefen und mit der Muttersprache vergleichen oder auch Redensarten und Sprichwörter lernen. Aufgrund ihrer Sprachunsicherheit bräuchten Kinder von Migranten für ihre Hausaufgaben mehr Zeit und seitens der Betreuer mehr Geduld, sagt Dörr. Mustafa ist für den Hafis-Geschäftsführer das beste Beispiel für eine Verbesserung der schulischen Leistungen trotz Sprachbarriere. »Der ist wirklich intelligent und schafft es, sich damit auch durchzusetzen.« Der Schüler habe es nur »hauchdünn verfehlt« auf die Realschule zu kommen.
Hafis setzt da an, wo andere Institutionen eventuell nicht mehr greifen. Wenn etwa in einer Schulklasse eine Lehrerin, zuständig für 30 Schüler, laut Dörr nur noch damit beschäftigt ist, für Ordnung zu sorgen. Und bei den Schülern zu Hause sei die Situation gewöhnlich so, dass die Mutter kein Deutsch könne und der Vater Schicht arbeite und sich nur alle zwei bis drei Wochen um sein Kind kümmern könne. »Da scheitert eine Hilfe der Eltern schon an mangelndem Deutsch zum Beispiel bei einer Textaufgabe in Mathe.« Seit drei Schuljahren ist Hafis an der Haldenberger Grund- und Hauptschule. »Wir müssten nicht unbedingt an einer Schule sein, es ist aber viel effektiver«, sagt Christian Dörr. Denn so habe man kurze Wege, um sich zum Beispiel mal mit Lehrern abzusprechen. Hafis sucht dringend Sponsoren, um Kindern die Hausaufgabenbetreuung weiterhin umsonst zu ermöglichen. Der Monatsbeitrag pro Kind liegt bei 100 Euro. Laut Christian Dörr ist das »mehr als knapp kalkuliert«. Professionelle Nachhilfeinstitute würden 160 Euro und mehr kosten. Unternehmen, die sich engagieren wollen, könnten auch eine Förderpatenschaft übernehmen, zum Beispiel mehrere Stipendien für ein Jahr stellen. K. Ossoinig
Artikel vom 30.03.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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