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Funktion von Abstandsreglern?

Beantwortet Ihre Fragen: ADAC-Technik-Experte Christian Adler.

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Mike Kellner, Gern, fragt: Wie funktioniert ein Abstandsregler und wie gut sind diese Systeme?

Auf deutschen Straßen kommt es regelmäßig zu Auffahr­unfällen. Die häufigste Ursache: zu geringer Abstand zum Vordermann. Mit Abstandsregeltempomaten vermindert sich dieses Unfallrisiko deutlich. Zunehmend mehr Autohersteller verkaufen die Kombination aus Tempo- und Abstandsregelautomaten, kurz ACC (Adaptive Cruise Control), als Komfortausstattung: Bei eingeschaltetem Tempomat, bei dem das Wunschtempo vorgewählt wird, hält das Fahrzeug dank Radartechnik stets den voreingestellten Sicherheitsabstand zum Vordermann und regelt die Geschwindigkeit selbstständig.

Doch einige ACC-Systeme leisten noch mehr: Sie warnen – auch wenn der Tempomat gar nicht eingeschaltet ist – optisch und akustisch vor einem drohenden Auffahrunfall und bremsen teilweise selbstständig ab, wenn der Fahrer alle Warnsignale ignoriert. So kann das ACC als Sicherheitssystem Kollisionen durch eine deutlich reduzierte Aufprallgeschwindigkeit entschärfen oder, indem es den Fahrer warnt, sogar verhindern. Waren ACC-Systeme zunächst Luxusautos vorbehalten, sind sie inzwischen auch zunehmend in der Mittelklasse heimisch geworden und kosten einen Aufpreis von 1000 bis 3000 Euro.

Der aktuelle ADAC-Test beweist, dass die derzeit angebotenen Abstandsregelsysteme bei Kolonnenfahrten die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen können. Allerdings können die meisten Systeme stehende Hindernisse, wie ein Stauende, nicht erkennen und auch bei der Abstandswarnung besteht noch Verbesserungsbedarf. Aber auch wenn ACC-Systeme einen aufmerksamen Fahrer nicht ersetzen können, sind sie eine sinnvolle Unterstützung und können gefährliche Situationen entschärfen.

Artikel vom 18.03.2010
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