Eltern und Schüler der Geraschule beschweren sich über Toiletten

Moosach · »Katastrophaler Zustand«

Gregori Serafim, Vorstand des Elternbeirats, und Karin Ruscher vom Förderverein der Grundschule fordern die Sanierung der Toiletten. 	Foto: Delgado

Gregori Serafim, Vorstand des Elternbeirats, und Karin Ruscher vom Förderverein der Grundschule fordern die Sanierung der Toiletten. Foto: Delgado

Moosach · Ein Plakat von der Stadt über richtige Hygienemaßnahmen mit anschaulichen Bildern klebt an der dunkelbraunen Tür, die zu den Jungentoiletten in der Grundschule an der Gerastraße führt. Innen erwartet die kleinen Besucher ein trostloser dunkler Raum, eine kaputte Neonröhre, die ständig an- und ausgeht, ein unangenehmer Geruch und verrostete Gitter im Urinal. Dennoch, sagt die Rektorin der Grundschule Barbara Hoffmann, seien die Toiletten in einem ordentlichen Zustand.

»Dass die Stadt Schultoiletten generell ohne Klobrillen oder Deckel ausstatte, sei Standard und nicht etwa als Mangel zu bewerten«, erklärt sie. Die Stadt spare auch am Reinigungspersonal. Anders als die Schulleitung bewertet der Elternbeirat und Förderverein der Grundschule den Zustand der Toiletten.

»Seit zwei Jahren bekommen wir die Beschwerden der Kinder über die Eltern nun schon mit«, sagt Gregori Serafim, Vorstand des Elternbeirates. Insbesondere die Mädchen hatten große Probleme mit den Toiletten. Die Druckspülknöpfe waren viel zu hoch angelegt und die Betätigung benötigte viel Kraft. Die Toiletten blieben deshalb meist im benutzten Zustand zurück, es roch und viele Kinder mieden die Räume. Hinzu kamen das Fehlen von Toilettenpapier und Klobürsten in den einzelnen Kabinen. Im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten haben sich Vertreter der Stadt, der Schule und der Eltern getroffen, um über die gesamte Situation an der Gerastraße zu diskutieren. Das Baureferat sah damals keinen Bedarf für eine Sanierung der Toiletten. »Da haben wir dann beschlossen, das selbst in die Hand zu nehmen«, erinnert sich Beatrix Weber vom Elternbeirat.

Sie ließen kurzfristig fünf neue Spülkästen in den Mädchentoiletten installieren. Die Kosten von über 800 Euro hat sich der Elternbeirat mit dem Förderverein der Grundschule geteilt. Letzterer hat sich auf die Fahne geschrieben, für die Belange der Schüler einzustehen und Geld und Förderer zu mobilisieren. In einem Jahr hat der Verein es auf 52 Mitglieder gebracht. »Wir brauchen mehr, um unsere Vorhaben zu realisieren«, sagt Mitglied Karin Ruscher. Geplant sind der Kauf von Orff-Instrumenten für die Klassen sowie Spielgeräte für die Pausen. Dass die Schultoiletten neue Spiegel von der Firma Salzinger in Moosach gespendet bekamen, ist unter anderem auch ein Verdienst des Fördervereins. Dennoch mögen immer noch viele Kinder nicht auf die Toiletten gehen. »Wenn man es aushält, dann wartet man bis man zur Mittagsbetreuung rüber geht, um dort die Toiletten zu benutzen«, erzählt die achtjährige Schülerin Merry-Liz, die sich Deckel und Klobrillen wünscht.

Auch Papier und Seife fehlten eine Zeit lang in den Toiletten, stehen jetzt aber zur Verfügung. Für Klobürsten in den Toiletten hat die Rektorin höchst persönlich gesorgt. Sie hat sie einfach im Baumarkt gekauft, um schnelle Abhilfe zu schaffen. »Schön wäre es, wenn der Bezirksausschuss in Moosach sich bei den Kosten beteiligen würde«, sagt Weber, denn es sind noch weitere Verbesserungen geplant. Da allerdings die Zukunft der Schule noch ungewiss ist, beschränken sich die getroffenen Maßnahmen vorerst auf das Nötigste, räumt der Elternbeirat ein. S. Delgado

Artikel vom 09.03.2010
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