Moosach · Endspurt für die Proben

Landstorfer-Stücke werden auf Gut Nederling »getestet«. Hier Peter Landstorfer und Simone Steiger bei den Proben zum »Protectulus«. Foto: Privat

Moosach · In ganz Bayern, Österreich und Südtirol werden sie an den Laienbühnen gespielt und vom Publikum meist mit großem Applaus honoriert, »getestet« werden sie in Moosach: Die Komödien des Autors Peter Landstorfer. Dabei ist diese Aussage nicht einmal völlig korrekt, denn Landstorfers Stücke werden zum einen nicht nur im süddeutschen Raum gespielt und zum zweiten nicht ausschließlich von Laientheatern.

»Zur Zeit bereitet der Bayerische Rundfunk wieder eine Aufzeichnung vor, die dann ausgestrahlt werden soll«, verrät er nicht ohne Stolz. »Und sogar im hohen Norden werden inzwischen meine Stücke gespielt, noch nicht besonders viele, aber fünf oder sechs sind es doch.« Dazu müssen die Komödien freilich übersetzt werden, denn Landstorfers Stücke sind in der Regel Komödien, die um die Jahrhundertwende des letzten Jahrhunderts in Bayern spielen. Folglich werden sie für die Aufführungen im Norden ins Plattdeutsche übertragen.

Insgesamt hat Peter Landstorfer 24 Stücke geschrieben, die über 2.500 Mal auf rund fünfhundert Bühnen aufgeführt wurden. »Aber kein einziges Stück, von Auftragsproduktionen mal abgesehen, geht auf eine andere Bühne, bevor wir sie hier bei uns nicht gespielt haben und sicher sind, dass sie auch beim Publikum gut ankommen.« Hier bei uns, das ist Gut Nederling in Moosach. Seit dem 8. November 2003 werden dort die Landstorfer Stücke inszeniert und auf ihre Publikumswirksamkeit hin getestet. Derzeit allerdings steht ein Stück auf dem Spielplan, das seinen Test schon lange hinter sich hat. »Es ist nämlich das erste Stück, das ich überhaupt geschrieben habe und das schon 1988 uraufgeführt wurde und seitdem bereits über 1.500 Mal in Bayern und Österreich aufgeführt wurde. Wir spielen es jetzt wieder, einfach weil es so beliebt ist«, sagt Landstorfer. Und die Tatsache, dass der Bayerische Rundfunk das Stück »Der bayerische Protectulus« bereits ein Dutzend Mal ausgestrahlt hat, gibt ihm recht. In der »Stücke-Schmiede« Gut Nederling feiert also am kommenden Freitag, 26. Februar, ein Stück Premiere, das ein Garant für einen Publikumserfolg ist.

Bevor Peter Landstorfer seine Theaterstücke auf Gut Nederling aufführte, war er mit seinem Ensemble in der Waldwirtschaft in Großhesselohe und danach im Königlichen Hirschgarten in Nymphenburg. Immer näher also rückte er heran an Moosach. Seit 1999 schon arbeitete Landstorfer an seinem Traum vom eigenen Theater. Mit Eröffnung des Theaters Gut Nederling ging er schließlich in Erfüllung. Er erwarb das denkmalgeschützte und stark renovierungsbedürftige alte Gutshofgebäude und baute es nach einer langen Planungs- und Verhandlungsphase mit der Landeshauptstadt München schließlich zu einem privaten Theater mit angeschlossener Gaststätte um. Der Betrieb erfolgt ohne kulturelle Förderungsmittel oder andere öffentlich-rechtliche Engagements, eine Tatsache die den Vorteil hat, dass sie kurze Entscheidungswege bietet. So kann Landstorfer beim Spielplan eigene Vorstellungen realisieren. »Mir ist wichtig, dass ein Stück Unterhaltung bietet, aber auch ein wenig Hintergrund hat«, sagt er.

Artikel vom 23.02.2010
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