Die Erfolge gegen Kaufbeuren und Ravensburg zeigen: Es darf auch mal dreckig zugehen

EHC München: So spielt ein Champion

Gegen Kaufbeuren behielten die Münchner den Überblick, was nicht immer ganz einfach war.	Foto: Heike Feiner

Gegen Kaufbeuren behielten die Münchner den Überblick, was nicht immer ganz einfach war. Foto: Heike Feiner

Wer soll diesen EHC nur stoppen? 4:3 nach Verlängerung in Kaufbeuren, 2:1 am Sonntag gegen Ravensburg – die Siege Nummer fünf und sechs in Folge für die Münchner. Der Abstand zu Schwenningen ist komfortabel. Ein Polster von acht Punkten auf den Zweitplatzierten hat sich der EHC erkämpft – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ihr bestes Eishockey beim zähen 2:1 gegen Ravensburg, dem Dritten der Liga, zeigten die Spieler von Pat Cortina gewiss nicht.

Von Tobias Schneider

»Keine Frage, das war bestimmt kein sehr gutes Spiel, aber die Jungs haben das gut kompensiert«, sagte Cortina. Genauer: Sie haben sich aufgerieben, leidenschaftlich gekämpft, dem Gegner mit Härte zugesetzt – und den Sieg somit erzwungen. »Beide Teams waren müde, platt, in vielen Situationen hat man das gesehen«, befand der Italo-Kanadier, lobte aber: »Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, wir haben defensiv stark gespielt, nur so können wir funktionieren.«

Die Ausgewogenheit innerhalb der Mannschaft ist ohnehin beeindruckend: Sechs Spieler haben schon über 30 Scorerpunkte erzielt, alle Reihen sind brandgefährlich. Der Star ist kein Einzelner, der Star ist die Mannschaft. Symptomatisch, dass es dann auch Mark Heatley war, der nur 18 Sekunden nach der Ravensburger Führung das 1:1 (10.) markierte. Der bullige Deutsch-Kanadier trägt sich nach schwachem Saisonbeginn mittlerweile regelmäßig in die Scorerliste ein. Im Mittelpunkt stand in der Folge aber jemand anders: Christian Rohde, Goalie der Tower Stars. Was der EHC offensiv auch versuchte, an Rohde führte kein Weg vorbei. Sein Gegenüber Joey Vollmer wurde derweil nur selten ernsthaft geprüft, war aber, wenn gefordert, zur Stelle.

»Das war ein sehr gutes Spiel von Joey. Es ist immer schwer für einen Keeper, wenn du minutenlang nichts zu tun hast und dann gefordert bist«, stellte Cortina dem 29-Jährigen ein gutes Zeugnis aus. In der 44. Minute war es dann David Wrigley, der die knapp 2.000 Zuschauer mit dem vorentscheidenden Treffer zum 2:1 erlöste. Zwei Tage zuvor in Kaufbeuren musste der mitgereiste EHC-Anhang dagegen länger auf die Entscheidung warten. Erst fünf Sekunden vor der Schlusssirene traf Patrick Vogl von der Mittellinie zum 3:3-Ausgleich, Brandon Dietrich erzielte in der Overtime den 4:3-Siegtreffer. Auf mehr Tore können die EHC-Fans dagegen am Freitag hoffen, wenn das Tabellenschlusslicht aus Freiburg im Olympia-Eisstadion gastiert.

Ein Eishockey-Schmankerl steigt am Dienstag, 2. Februar um 20 Uhr in Grafing. Der EHC München und der EHC Klostersee treffen für die Aktion »München hilft Haiti« aufeinander, um möglist viel Geld für die Menschen der vom Erdbeben zerstörten Karibikinsel zu sammeln. Die Mindestspende für Erwachsene beträgt zehn Euro, für Jugendliche unter 16 Jahren fünf Euro.

Artikel vom 26.01.2010
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