Gütesiegel EISs an TSV Oberhaching verliehen

Oberhaching · Gelebte Integration

Freuen sich über das Zertifikat zur »Erlebten Integrativen Sportschule« (v. l.) Landrätin Johanna Rumschöttel, Hartmut Courvoisier, Stefan Schelle und Bernd Schubert.  Foto: hol

Freuen sich über das Zertifikat zur »Erlebten Integrativen Sportschule« (v. l.) Landrätin Johanna Rumschöttel, Hartmut Courvoisier, Stefan Schelle und Bernd Schubert. Foto: hol

Oberhaching · »Sport ist eine tolle Chance echter Integration, bei der Vorurteile abgebaut werden und Freundschaften entstehen können«, betonte Hartmut Courvoisier, Vorsitzender des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Bayern (BVS). Er freute sich dem TSV Oberhaching jetzt zum Gütesiegel »Erlebte Integrative Sportschule« (EISs) gratulieren zu können.

In ganz Bayern gibt es nur elf Vereine, die die strengen Kriterien für die Zertifizierung erfüllen. Bereits seit 2003 ist der TSV aktiv mit einer Behindertensportgruppe. »Die Zertifizierung zur EISs wird uns weiter motivieren die integrative Sportarbeit zu fördern«, meinte Bernd Schubert, Vorsitzender des TSV Oberhaching. Anschließend konnten die Gäste in der Turnhalle der Deisenhofener Grundschule in einem Video die Arbeit der Sportgruppe sehen, bei der Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung zusammen Sport und Spaß erleben. Im Vordergrund steht es, sich gemeinsam Herausforderungen zu stellen und mit gezielten Übungen die psychomotorischen Fähigkeiten zu erweitern. Sportlehrerin und Motopädagogin Kerstin Köpfe zeigte zum Applaus der großen und kleinen Gäste mit welcher Begeisterung die Kinder dabei sind.

Nach Worten von Courvoisier kann der TSV stolz auf das Gütesiegel sein. »Wer anders ist, wird oft ausgegrenzt und fühlt sich ungeliebt, das macht stumm und ohnmächtig«, meinte er. Vereine wie der TSV treten dem entgegen. Zudem kann durch die Zertifizierung nun auch finanzielle Unterstützung bei der Arbeit vom BVS und dem Bayerischen Sozialministerium beantragt werden. Landrätin Johanna Rumschöttel erklärte, dass der TSV hier bereits Integration vorlebt, die in Schulen künftig verstärkt werden soll. Auch Bürgermeister Stefan Schelle lobte die Arbeit des Vereins: »Unsere Gesellschaft definiert sich über Leistung und fährt schnell die Ellbogen aus. Das spiegelt zwar den Ist-Zustand, aber nicht wie sich Gesellschaft entwickeln sollte.« hol

Ab 8. Januar, 17.30 Uhr, werden in der Grundschule Deisenhofen die ersten EISs-Übungsstunden stattfinden, dann treffen sich die Teilnehmer regelmäßig freitags zur gleichen Zeit an gleicher Stelle.

Bei diesem bisher deutschlandweit einzigartigen Projekt erhalten junge Menschen mit und ohne Handicap die Chance, sich bei gemeinsamem Sport und Spiel näher zu kommen und so spielerisch Berührungsängste abzubauen. Selbstständigkeit, Eigeninitiative und Mitgestaltung werden hier groß geschrieben. Freiwillig und ohne Zwang werden gemeinsame Lernsituationen geschaffen, in denen Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung eine Vielfalt an Bewegungsangeboten erleben können. Die EISs setzt dabei auf eine gesunde Mischung aus Spiel, Sport und Spaß, zum Beispiel bei Abenteuersport, Spielen im Freien, aber auch mit Tanz- und Bewegungstheater, Jonglage und vieles mehr.

Die Inhalte und Zielsetzungen werden ganz auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder oder Jugendlichen angepasst. Interessierte Eltern können ihre Kinder unter TSV Oberhaching, Kerstin Köpfer (Leiterin der EISs), Telefon 6 13 66 33, EISs@TSV-Oberhaching.de auch noch weiterhin anmelden. Die Art des Handicaps spielt dabei keine Rolle.

hol

Artikel vom 05.01.2010
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