In den Vereinen ist hinter den Kulissen bisweilen mehr los als davor

Bogenhausen · Hier braucht man einen langen Atem

Die Ringer des SC Isaria kannten in der letzten Saison nur einen Weg: nach oben!	Foto: ba

Die Ringer des SC Isaria kannten in der letzten Saison nur einen Weg: nach oben! Foto: ba

Das Leben – ein ewiger Kampf? Fast scheint es so, denn die Vereine im Allgemeinen und die Sportvereine im Besonderen müssen nahezu permanent um den Erfolg ringen. Was für viele eher mühsam ist, fällt den Sportlern des SC Isaria leicht. Schließlich sind sie Ringer. – Als Spaziergang entpuppte sich die Bayernligasaison für die Unterföhringer Ringer.

Das mit Abstand stärkste Team ließ nie den Hauch eines Zweifels zu und belegte am Saisonende souverän den ersten Platz, der gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Oberliga ist. Hier wird die Konkurrenz hartnäckiger sein, allerdings wollen sich die Unterföhringer davon nicht beeindrucken lassen. Die Oberliga soll nur eine Zwischenstation sein. Die zweite Bundesliga peilen die Sportler an, immer auf den Fersen der Nachbarn aus Hallbergmoos, die in der Bundesliga aktiv sind. Wenngleich die Leistungen meisterlich sind, so sind es die Bedingungen noch nicht. Doch auch das soll sich ändern. In der Saison 2010/11 wird der Verein eine eigene Ringer­arena bekommen.

Jahresrückblick 2009 Bogenhausen

***

Auf ganz andere Art zeigen sich die Bogenhauser Vereine »sportlich«. Sie müssen den schwierigen Spagat zwischen Angebot und Finanzierbarkeit schaffen – und das geht nicht immer gut. Die Jugendarbeit leide unter geringen Möglichkeiten. So ließen sich die Jugendlichen nicht langfristig halten. Und wenn das Interesse doch länger hält, müssen die Vereine in manchen Fällen sogar draufzahlen, wie der SC Prinz Eugen in Diskussionsrunde im April beklagte. Nicht dass die Vereine das nicht gerne täten, aber ihr Budget geht eben irgendwann zu Ende. Es wird auch weiterhin Breitensport in Bogenhausen geben, aber die derzeitige Entwicklung gibt Anlass zur Sorge.

***

Schon im Januar haben drei Vereine den Schulterschluss geschafft, um ihre Interessen besser durchsetzen zu können. Der FC Rot-Weiss Oberföhring, der SC Prinz Eugen und der Jitterbug Club e.V. ziehen in einem gemeinsamen Trägerverein an einem Strang. Die Kooperation war nötig geworden, weil die Rot-Weissen bei der Trägerschaft des neuen Vereinssportzentrums Oberföhring Hilfe gut gebrauchen können und den beiden anderen Vereinen Räume anbieten können. Gemeinsam schafft man eben doch mehr.

***

Der SC Prinz Eugen hat ohnehin ein schweres Jahr hinter sich. Seine Sportstätten waren ab März nicht mehr benutzbar. »Schuld« daran war die Bundeswehr, die aus der Prinz-Eugen-Kaserne ausgezogen ist und damit auch die überholungsbedürftige Versorgung abgeschaltet wurde. Damit saßen die Schwimmer auf dem Trockenen und den Leichtathleten ging die Luft aus. Beim SC gab man sich jedoch optimistisch, schließlich konnte man den geplanten Abriss der Anlagen verhindern. Das hätte im schlimmsten Fall das Aus für den Verein bedeutet.

***

Der Wasserwacht Unterföhring geht dagegen das Wasser nicht so schnell aus. Der Feringasee ist immer gut gefüllt – ganzjährig mit Wasser, im Sommer zusätzlich mit Badegästen. Das heißt: Arbeit. Die Rettungsschwimmer bekamen auch in diesem Sommer wieder viel zu tun, zum Glück gingen die Einsätze glimpflich aus. Einen Großeinsatz gab es, bei dem die Befürchtung bestand, einen Ertrunkenen bergen zu müssen. Das bewahrheitete sich letztlich nicht.

***

Auch die Fußballer aus dem 13. Stadtbezirk kämpfen ums Überleben, zum Glück aber nur um das sportliche. Heuer haben die Vereine wenig Sorgen, zumindest in der Kreisklasse 4. Nach der Hinrunde liegt der FC Rot-Weiss Oberföhring an der Spitze, gefolgt vom noch ungeschlagenen SV Zamdorf. Dahinter: FC Unterföhring II, SV Helios-Daglfing und der SC Schwarz-Blau. Auch wenn die Unterföhringer die Bogenhauser Phalanx durchbrechen – für ein Lokalderby sind die Jungs immer gut. Die Konkurrenz aus Schwabing, Freimann, Garching und Dornach schaut staunend zu.

***

Und dann war da noch Kathrin Tiefenbacher, ihres Zeichens Faschingsprinzessin der Feringa. Verein muss ja nicht zwangsläufig Sport bedeuten. Als Faschingsprinzessin braucht man aber dennoch einen langen Atem. Die Regentschaft von Kathrin I. ist seit Aschermittwoch vorbei. Bald darf ihre Nachfolgerin Sandra I. ganz offiziell das Zepter schwingen.

Artikel vom 29.12.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...