Der Neujahrsempfang der Moosacher CSU stand ganz im Zeichen der Europawahl

Moosach · Tatendrang verdrängt Wahldebakel

Nächstes Ziel: Europawahl. B. Posselt, Mitglied des Europäischen Parlaments, Ortsvorsitzender A. Dietrich, Landtagsabgeordneter J. Singhammer und Stadträtin M. Wittmann stimmten die Gäste im Pelkovenschlössl auf die kommenden Aufgaben ein. Foto: cr

Nächstes Ziel: Europawahl. B. Posselt, Mitglied des Europäischen Parlaments, Ortsvorsitzender A. Dietrich, Landtagsabgeordneter J. Singhammer und Stadträtin M. Wittmann stimmten die Gäste im Pelkovenschlössl auf die kommenden Aufgaben ein. Foto: cr

Moosach · Die meisten CSU’ler dürften heilfroh sein, dass das Jahr 2008 zu Ende ist. Zu schmerzlich waren die Stimmverluste bei den Wahlen im vergangenen Jahr. Auf dem Neujahrsempfang der CSU Moosach am Mittwoch, 21. Januar, im Pelkovenschlössl leckte man bei den Christsozialen noch die letzten Wunden.

»Aus politischer Sicht war 2008 kein gutes Jahr. Wir haben unsere Ziele nicht erreicht«, gestand der Ortsvorsitzende Alexander Dietrich ein. Besonders unglücklich lief die Kommunalwahl für ihn persönlich. Lediglich 400 Stimmen fehlten Dietrich zum Einzug in den Stadtrat. Der Ortsvorsitzende ließ jedoch keine Resignation aufkommen. Er lasse sich davon nicht entmutigen und visiere nun die Kommunalwahl 2014 an.

Zustimmung erhielt er vom Landtagsabgeordneten Joachim Unterländer: »Ich habe größten Respekt, dass du nach diesem Wahlergebnis, für das du nichts kannst, mit dem gleichen Engagement weitermachst.« Nach den warmen Worten für den Orstvorsitzenden konzentrierte sich Joachim Unterländer auf die Herausforderungen im neuen Jahr. Im Fokus stand unter anderem die Wirtschaftskrise. Unterländer: »Für das Konjunkturprogramm werden 1,2 Milliarden Euro investiert.

Das ist gut, kann aber nur ein Teil der Strategie sein. Wir brauchen eine vernünftige soziale Marktwirtschaft.« Es dürfe kein bedingungsloser Kapitalismus regieren, so Unterländer weiter. Das zentrale Thema des Abends war jedoch ein anderes. Die Europawahl, die am 7. Juni ansteht, bildete den Schwerpunkt der Veranstaltung. Hierzu kam Bernd Posselt, Mitglied des Europäischen Parlaments, zu seinem Ortsverein nach Moosach. Posselt sprach sich in seiner Rede vehement gegen einen EU-Beitritt der Türkei und ausdrücklich für eine Aufnahme von Kroatien aus. Außerdem kritisierte er Russlands Energiepolitik scharf: »Russland agiert immer nationalistischer. Wir dürfen uns von diesem Land nicht abhängig machen.« Hierbei apellierte der EU-Abgeordnete an den Zusammenhalt der europäischen Staaten: »Wir Europäer müssen uns so organisieren, dass wir eine Sprache sprechen. Das Durchsetzen europäischer Interessen hat höchste Priorität.« Auch den Ausbau der Schnellbahnverbindungen rund um die Landeshauptstadt sprach Posselt an. Wenn nichts passiere könne München blitzschnell von wichtigen Verbindungen »abgehängt« werden. Andere Regionen würden davon profitieren.

Im Anschluss an den offiziellen Teil diskutierten die Gäste bei Getränken (unter anderem vom Moosacher Weinkistl) und einer Brotzeit über die parteiinternen Ziele 2009. Genauer hingehört, merkte man: Das typische CSU-Selbstbewusstsein kehrt langsam aber sicher wieder zurück. Andreas Weiß

Artikel vom 27.01.2009
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