Caritas-Einrichtung muss kostendeckend arbeiten

Landkreis Süd · Tafel wird teurer

Trotz zahlreicher Spenden für den Ottobrunner Tisch, wie hier von Bürgermeister Stefan Kern (Brunnthal), Pfarrer Toni Wolf, Verena Brandt und Iris Rauh, muss die Gebühr für den Nutznießer erhöht werden.  Foto: Claus Schunk

Trotz zahlreicher Spenden für den Ottobrunner Tisch, wie hier von Bürgermeister Stefan Kern (Brunnthal), Pfarrer Toni Wolf, Verena Brandt und Iris Rauh, muss die Gebühr für den Nutznießer erhöht werden. Foto: Claus Schunk

Landkreis Süd · Seit September 2007 gibt es den »Ottobrunner Tisch Südost«. Das stark nachgefragte Lebensmittelausgabe-Projekt der Caritas für bedürftige Mitbürger hat bislang für Familien einen symbolischen Bezugspreis von einem Euro erhoben.

Nun wird dieser Betrag für die Lebensmittelausgabe auf zwei Euro erhöht. »Die zwei Euro gelten für Familien mit zwei Erwachsenen, also Mutter und Vater, und eine beliebige Anzahl von Kindern«, betont Caritas-Mitarbeiterin Sabine Herbold. Die Organisatorin des Tischs erklärt, dass also Alleinerziehende und Alleinstehende weiterhin einen Euro entrichten müssten.

Dafür finden Bürger mit geringem Einkommen, Alleinerziehende, Familien mit mehreren Kindern, deren Mittel zum Leben kaum reichen, Bezieher von Arbeitslosengeld I oder II, Empfänger von Kosten der Unterkunft über das Landratsamt München, Grundsicherungsempfänger, Überschuldete oder Insolvente aus Ottobrunn, Hohenbrunn, Neubiberg, Putzbrunn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Aying oder Brunnthal immer freitags einen auch mit frischen Sachen reich gedeckten Tisch in Ottobrunn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Aying vor.

Die Spenden von örtlichen Lebensmittelgeschäften, Discountern, Biomarkt und sogar Drogeriemarkt fließen laut Sabine Herbold zwar derzeit reichlich. Aber: »Gerade Milch und Milchprodukte müssen wir doch immer wieder zukaufen«, erklärt die Projektleiterin die Bezugspreiserhöhung. »Wir müssen natürlich auch unsere Kosten decken«, so Herbold weiter.

Ob Müllentsorgung, Benzin oder Fahrzeuginstandhaltung, Versicherungen, Verschleiß- und Verpackungsmaterialien – alles hat auch für den Tisch seinen zumeist steigenden Preis. Daher habe man sich der bewährten Praxis des Hachinger Tischs angeschlossen. Seit 1. Januar gilt die neue Regelung – und Sabine Herbold hat noch keine Beschwerden vernommen. »Die Leute haben es gut aufgenommen«, sagt sie. Rund 100 Berechtigungsausweise gibt die Caritas monatlich für den Ottobrunner Tisch im Pfarrheim St. Magdalena aus, rund 40 sind es für den Tisch in Höhenkirchen-Siegertsbrunn und 38 in Aying.

Hinter diesen nüchternen Zahlen stecken nicht nur bewegende Einzelschicksale, sondern auch der enorme rein ehrenamtliche Einsatz von derzeit etwa 120 Frauen und Männern. Sie holen, sortieren, portionieren, putzen, verpacken und richten in den Ausgabestellen Woche für Woche weit über 1,1 Tonnen Lebensmittel her.

Im Hintergrund arbeiten wenigstens genauso viele Freiwillige bei Büroarbeit, Logistik, Kontaktpflege, Fahrzeugbereitstellung oder Spendensammlung. Wer körperlich anpacken kann und möchte, ist übrigens herzlich von Sabine Herbold und dem Ausgabeteam zum Mitmachen bei der guten Sache eingeladen.

Weitere Ehrenamtliche braucht das Projekt ebenso dringend wie einen größeren Transporter, durchaus auch nur leihweise immer freitags zur Ausgabe. Das von der Gemeinde Neubiberg gestiftete Fahrzeug kommt allmählich an die Grenze seiner Kapazitäten. Dies gilt auch für den Lagerraum.

Wer weiß, wo das engagierte Projekt viel Platz für seine Spenden finden könnte: Angebote und Tipps nimmt Organisatorin Sabine Herbold gerne unter der Telefonnummer 60 85 20 11 entgegen.

Ka

Artikel vom 14.01.2009
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