Ab sofort regieren die Narren den Münchner Nordosten

München - Mit Radau in den Fasching

Stadträtin Claudia Tausend (li.) überreichte Prinz Simon I. – Herzbube von Borussia (2.v.re.) und Prinzessin Kathrin I. – Anemone von Tirolia (re.) den Stadtteilschlüssel als Zeichen für die Regentschaft über den Münchner Nordosten. Foto: sm

Stadträtin Claudia Tausend (li.) überreichte Prinz Simon I. – Herzbube von Borussia (2.v.re.) und Prinzessin Kathrin I. – Anemone von Tirolia (re.) den Stadtteilschlüssel als Zeichen für die Regentschaft über den Münchner Nordosten. Foto: sm

Für Kathrin Tiefenbacher ging ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Schon immer war es ihr großer Wunsch, einmal Faschingsprinzessin zu sein. Seit die 23-jährige Vertriebssekretärin aus Schwabing im September erfahren hat, dass sie zusammen mit ihrem Freund Simon Ebersteiner zum Prinzenpaar der Faschingsgesellschaft Feringa e.V. gewählt wurde, trainierte das Paar zweimal pro Woche für den ersten großen Auftritt.

Den hatten die beiden nun vergangenen Samstag beim traditionellen Inthronisationsball, der in der ESV-Halle in Berg am Laim stattfand. Seine Tollität, Prinz Simon I. – Herzbube von Borussia, und Ihre Lieblichkeit, Prinzessin Kathrin I. – Anemone von Tirolia, nahmen in einer feierlichen Zeremonie Zepter und Diadem von ihren Vorgängern entgegen. Stadträtin Claudia Tausend überreichte als Vertretung des Oberbürgermeisters den Tollitäten den Stadtteilschlüssel als Zeichen ihrer närrischen Regentschaft über den Münchner Nordosten.

„Das ist eine symbolische Geste, bis Aschermittwoch regieren nun die Narren hier“, sagt Manuela Fuchs, 1. Vorstand der Faschingsgesellschaft. „Ein dreifaches Feringa Radau!“ Viele Auftritte stehen dem Paar nun in der närrischen Zeit bevor. Am 7. Februar lädt die Feringa zum Lumpen- und Ganovenball, der ebenfalls in der ESV-Halle in Berg am Laim stattfindet. Nächstes Highlight ist der Gaudiwurm am 22. Februar, Münchens bekanntem Faschingsumzug, der vom Maibaum in Johanneskirchen bis zum Bürgerpark Oberföhring geht. Am 23. Februar organisiert die Feringa eine Rosenmontagsparty in der Gemeindehalle Unterföhring (Karten gibt es zu fünf Euro unter Telefon 956296).

„Das wird bestimmt eine Mega-Gaudi“, sagt Prinzessin Kathrin I., die ihren Beinamen „Anemone von Tirolia“ erhielt, weil sie so ein großer Findet-Nemo-Fan ist und ihr Vater aus Tirol kommt. Prinz Simon I. ist leidenschaftlicher Pokerspieler und Fan von Borussia Dortmund, er erhielt somit den Beinamen „Herzbube von Borussia“. Die beiden sehen es als Vorteil, dass sie auch in Wirklichkeit ein Paar sind. „Wir müssen uns nicht als Pärchen darstellen, wir sind eins“, sagt die Pinzessin. Ganz so einfach war es für Kathrin jedoch nicht, ihren Simon zu überzeugen, sich als Prinzenpaar zu bewerben. „Sieben Wochen hat er mich warten lassen, bis er endlich ‚ja‘ gesagt hat.“ Umso schöner ist es jetzt für sie.

Das Kinderprinzenpaar hat sich unabhängig voneinander beworben und ist in Wirklichkeit kein Paar. Noch nicht zumindest. „Aber der Dominik ist schon ein Lieber“, verrät Prinzessin Sarah I. über ihren Prinzen. Die 13-Jährige, die in die 8. Klasse der Helen-Keller-Realschule in Oberföhring geht, tanzt schon seit fünf Jahren in der Kindergarde. Das Schönste im Fasching ist für sie, „dass alle immer so gut drauf sind“. Auch das Kinderprinzenpaar trainierte die letzten Monate fleißig und legte einen Walzer und einen Paso Doble aufs Parkett.

Das Lied für den Walzer konnten sich die beiden selbst aussuchen. „Sarah und ich waren zusammen im Kino und da haben wir das Lied ‚Can I have this dance?‘ zum ersten Mal gehört. Es hat uns beiden so gut gefallen, dass wir es unserer Tanzlehrerin vorgeschlagen haben. Und dann hat sie mit uns die Choreographie einstudiert“, erzählt Prinz Dominik I.

Ob sie sehr nervös waren vor dem ersten großen Auftritt? „Ja schon, aber wir reden und lachen viel, damit die Aufregung abfällt“, verrät der 14-Jährige. Fast so wie ein richtiges Paar, das Feringa-Kinderprinzenpaar. Von Stefanie Moser

Artikel vom 08.01.2009
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