Kirchseeon feiert in zweifacher Hinsicht Geburtstag

Kirchseeon · Doppeltes Jubiläum

Kirchseeon · Kirchseeon feiert in diesem Jahr ein doppeltes Jubiläum. Vor 70 Jahren wurde aus der Gemeinde Eglharting, zu der Kirchseeon gehört hatte, die Gemeinde Kirchseeon gebildet. 20 Jahre später im September 1959 wurde Kirchseeon zum Markt erhoben. Um diese beiden Jubiläen gebührend zu feiern gibt es im Laufe dieses Jahres eine ganze Reihe von Veranstaltungen.

20 Jahre später im September 1959 wurde Kirchseeon zum Markt erhoben. Um diese beiden Jubiläen gebührend zu feiern gibt es im Laufe dieses Jahres eine ganze Reihe von Veranstaltungen. Die übliche Festwoche inklusive Bierzelt, die man vielleicht aus anderen Gemeinden kennt, wird es allerdings mangels Platz nicht geben. Brigitte Eglseder, verantwortlich für die Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde ist sich aber sicher: »Die Feier wird klein aber fein. Da ist sicher für jeden etwas dabei.«

Los geht es am Valentinstag, Samstag, 14. Februar, mit dem beliebten Bürgerball. Um 20.00 Uhr beginnt in der ATSV-Halle der schwarz-weiße Ball, bei dem die bekannte Showband »Tropical Rain« für Stimmung sorgt. Karten zum Preis von 20 Euro gibt es im Vorverkauf ab 12. Januar im Kirchseeoner Rathaus. Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist das Festwochenende vom 15. bis zum 17. Mai. Am 15. gibt es einen Festakt, wozu die Gemeinde viel lokale Prominenz eingeladen hat. Ein großes Fest für alle Kirchseeoner findet dann am Samstag, 16. Mai, statt. Von 10.00 bis 16.00 Uhr ist das Rathaus für Besucher geöffnet. Am Abend steigt dann die große Party in der ATSV-Halle.

Am 1. April beginnt der Kartenvorverkauf für die Folk-Nacht mit vielen bekannten Musikern aus Kirchseeon und dem Landkreis Ebersberg. Dabei sind unter anderem »Schariwari«, »Mardi Gras« und »Lauschgold«. Tags darauf findet der »Tag der Vereine« statt. Auf dem Schulhof stellen sich die verschiedenen Kirchseeoner Organisationen vor und bieten den Besuchern ein unterhaltsames Programm.

Der Höhepunkt der Feierlichkeiten erwartet die Gemeinde am 4. Juli. Beim diesjährige Bürgerfest wird neben der Marktkapelle die Showband »Die Grenzgänger« den Marktplatz zum Kochen bringen. Auch die Kinder und Jugendlichen können sich auf ein lustiges Kinderprogramm und auf die Fußball-Arena am Spielplatz freuen. Ein spektakuläres Brilliantfeuerwerk krönt den Abend und damit auch das Jubiläumsjahr der Gemeinde und des Marktes.

Geschichte

Schon vor hundert Jahren war Kirchseeon beliebter Ausgangspunkt für Waldwanderungen, die gewöhnlich zur Ludwigshöhe nach Ebersberg führten. Am 13. Mai 1868 hatte die Kgl. Bayerische Regierung den Bau der Eisenbahn München – Rosenheim verfügt. Seit dem kamen auch viele Münchner, um den Landkreis Ebersberg näher kennenzulernen.

Nun gab es schon seit eh und je im heutigen Landkreisgebiet zahlreiche Seeon-Orte. Um eine Unterscheidung zu ermöglichen, fügte man das Bestimmungswort »Kirch-« hinzu. Wenn auch ein Gotteshaus urkundlich erst 1313 nachweisbar ist, kann doch nicht bezweifelt werden, dass Kirchseeon schon um 1000 ein solches besaß. Die Beweise des älteren Teils der Kirche lässt darauf schließen. Die Kirche St. Coloman geht auf eine Stiftung der Gräfin Richardis im Jahre 1000 zurück.

Für den Bau der Eisenbahn erwarb der Staat auch Grund um eine Imprägnieranstalt zu errichten. Bahnhof und Fabrik bewirkten das Entstehen eines neuen Ortes. Zur Unterscheidung gegenüber Kirchseeon-Dorf nannte man die Siedlung am Bahnhof zunächst Kirchseeon-Station, später Kirchseeon-Bahnhof. 1882 wies sie bereits 26 Häuser und 184 Einwohner auf. Es gab zwei Wirtshäuser.

Viele Waldarbeiter sind damals in Kirchseeon sesshaft geworden. Da die kleinen Kirchen, in Kirchseeon-Dorf, Neukirch und Buch nicht mehr ausreichten, wurde 1894 ein Kirchenbauverein gegründet. Bereits am 29. Oktober 1899 konnte das neue, dem Hl. Joseph gewidmete Gotteshaus geweiht werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Erweiterung. 1901 entstand das neue Schulhaus in Kirchseeon-Bahnhof. Es hat im Laufe der Jahre dreimal vergrößert werden müssen. Zu einer Krise kam es 1910/11, als drei Privatsägen schließen mussten und Entlassungen erfolgten. Viele Arbeiter wurden zu Pendlern und die Einwohnerzahl sank. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Flüchtlinge in Kirchseeon eine neue Heimat. Am 1. April 1939 wurde aus der bisherigen Gemeinde Eglharting, zu der Kirchseeon gehört hatte, die Gemeinde Kirchseeon gebildet. Außer den beiden Orten Kirchseeon und Eglharting gehören noch die Dörfer Buch und Kirchseeon-Dorf sowie die Weiler Forst und Osterseeon, Neukirchen, Ilching und Riedering zum Gemeindebereich.

Wenn auch das Schwellenwerk, die frühere Imprägnieranstalt, 1958 geschlossen wurde, so entwickelte sich Kirchseeon doch dank seiner günstigen Verkehrslage zu einem von neuen Industriebetrieben stark geprägten Mittelpunkt. Bei der Markterhebung im September 1959 wurden bereits über 4000 Einwohner gezählt.

Zu Beginn des Jahres 1974 war das neue Rathaus mit Turn- und Schwimmhalle sowie Feuerwehrgerätehaus fertig gestellt. Bald darauf, im Mai des Jahres, erlebte das mit einem Kostenaufwand von 89,2 Millionen Mark erbaute Rehabilitationszentrum seine Einweihung.

Wer mehr über die Geschichte der Gemeinde erfahren will, kann sich den Bildband- »Die Gemeinde Kirchseeon in alten Bildern« kaufen. In Zusammenarbeit mit dem Geiger-Verlag und der Kirchseeoner Archivpflegerin Dagmar Kramer entstand dieses Werk mit vielen Bilder aus der »guten alten Zeit«. Dieser Fotografische Spaziergang durch die Vergangenheit der Gemeinde ist zum Preis von 15,25 Euro im Kirchseeoner Buchladen, bei Schreibwaren Öller in Eglharting und im Bürgerbüro des Rathauses erhältlich.

qs

Artikel vom 07.01.2009
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