»Traditioneller Feldbogen- und Bogensportverein« auf Westfriedhof-Gelände

Moosach · Spielwiese der Schützen

Norbert Sittig, Robert Kraus, Thomas Goerke, Wolfgang Kriegbaum, Sebastian Schießl, Franz Schießl, Annemarie Petrovski und Ralph Siepmann (v.l.) schießen sich schonmal warm.Foto: VA

Norbert Sittig, Robert Kraus, Thomas Goerke, Wolfgang Kriegbaum, Sebastian Schießl, Franz Schießl, Annemarie Petrovski und Ralph Siepmann (v.l.) schießen sich schonmal warm.Foto: VA

Moosach · Der Vereinssport in Moosach ist seit gut eineinhalb Jahren um ein interessantes und außergewöhnliches Angebot reicher. Im Mai 2007 hob Robert Kraus mit ein paar Mitstreitern den Traditionellen Feldbogen- und Bogensportverein München e.V. (TFBS) aus der Taufe. Nach langer und erschwerlicher Suche hat Kraus, der als erster Vereinsvorstand fungiert, nun auch ein eigenes Gelände gefunden.

Ab Mai 2008 werden auf einem Grundstück, das an den Westfriedhof angrenzt, die Pfeile fliegen.

Mit Pfeil und Bogen in Berührung gekommen ist Kraus im Jahr 2004 durch seine Arbeit als Schulsozialarbeiter an einer Hauptschule in Großhadern. Kraus entdeckte, dass der Bogenbau ein »geniales Mittel« für seine Arbeit mit teils verhaltensauffälligen Jugendlichen ist. Durch seine neue Arbeitsmethode reifte in Kraus die Idee, einen traditionellen Feldbogen- und Bogensportverein ins Leben zu rufen. Bei seinen Recherchen entdeckte er, dass es solch einen Club in ganz München noch nicht gab.

Kraus erklärt grob, was seinen Verein von anderen unterscheidet: »Im Gegensatz zu den anderen Sportschützen halten wir uns nur in der freien Natur auf. Außerdem benutzen wir keinerlei Hilfsmittel wie Zieleinrichtungen oder Auslöserhilfen. Wir setzen nur auf die Hand-Augen-Koordination.« Zudem verwenden die traditionellen Bogenschützen 3-D-Ziele. So nehmen sie Plastiktiere statt Zielscheiben ins Visier. Diese Tatsache kommt nicht bei jedem gut an. Doch Kraus stellt klar: »Wir sind definitiv keine verkappten Jäger.« Vielmehr stellt der Vorstand die Natur sowie umsichtiges und verantwortungsbewusstes Handeln in den Vordergrund. Außerdem soll der Verein, laut Kraus, kein Eliteverein sein. Der Grundsatz »der Schwächere lernt vom Stärkeren« stehe im Mittelpunkt. Robert Kraus erklärt: »Wer auf reines Punkteschießen aus ist, kann zum Beispiel zum PSV gehen. Bei uns zählt nicht ausschließlich der Leistungsgedanke.«

Die Suche nach einem geeigneten Gelände gestaltete sich für Kraus äußerst kompliziert. Zwar fand man auf dem Grundstück des TSV Moosach-Hartmannshofen Trainingsmöglichkeiten, alle Facetten des traditionellen Bogenschießens konnten die Mitglieder dort jedoch nicht ausleben. So war Kraus stets bemüht, ein eigenes Grundstück für seinen Verein zu finden. Allerdings hagelte es Absage um Absage. Durch einen Zufall entdeckte Kraus das Grundstück am Westfriedhof und hatte Glück. Das Liegenschaftsamt gab sein o.k. und der TFBS pachtete das 2,3 Hektar große Gelände. Eine offizielle Eröffnung wird es Anfang dieses Frühlings geben. Dann können sich alle Moosacher bei einem Einweihungsfest ein Bild von Sport und Verein machen.

Wer sich vorab über den TFBS informieren möchte, kann dies auf der Internetseite www.bogenschiessen-muenchen.de. Andreas Weiß

Artikel vom 05.01.2009
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