München fiel ins Mittelalter, CSU fiel in der Gunst der Wähler

München Ost · Jahresrückblick 2008

Eindrücke aus dem Jahr 2008. Collage: ABC Fotosatz

Eindrücke aus dem Jahr 2008. Collage: ABC Fotosatz

München Ost · Das Jahr 2008 stand in erster Linie ganz im Zeichen der Wahl – der Kommunalwahl im März sowie der Landtags- und Bezirkstagswahl im September. Das Ergebnis – ein Desaster für die CSU – war nicht unmaßgeblich von zwei Faktoren geprägt, die gleich zu Beginn des Jahres 2008 die Bürger bewegten.

Dem absoluten Rauchverbot in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden sowie der geplanten Transrapidstrecke zum Erdinger Flughafen. Erst Ende März wurde das Projekt aus Kostengründen endgültig gekippt. Ein großes Ereignis 2008 war auch der 850. Geburtstag der Landeshauptstadt München, der im Juni mit dem Stadtgründungsfest einen kulturellen Höhepunkt bildete. Den ganzen Sommer über fielen Teile Münchens zurück ins Mittelalter: Burgfräulein und Ritter tanzten auf mittelalterlichen Festen, Schüler stellten in Projektwochen Schwerter und Schilder her, die »Klinik München GmbH« schickte eine Ausstellung auf Wanderschaft, die die Geschichte der Medizin in den letzten 850 Jahren dokumentierte. Zahlreiche andere Jahrestage und Jubiläen zogen sich ebenfalls durch das ganze Jahr, zu denen jeder Stadtteil seine eigenen Veranstaltungen beitrug, wie beispielsweise der 100. Todestag von Wilhelm Busch am 9. Januar, der 75. Jahrestag der Bücherverbrennung am 10. Mai, und der 75. Jahrestag der Reichskristallnacht am 9. November. Auch das Tollwood-Festival, das weltweit einzigartig ist, konnte 2008 ein kleines Jubiläum feiern: Sein 20-jähriges Bestehen.

Der bundesweite Schrei nach einem besseren Bildungssystem war auch in München zu hören. Anfang des Jahres genehmigte die Regierung von Oberbayern drei neue Gymnasien für die Landeshauptstadt, die Stadt München erarbeitete eine »Leitlinie Bildung« unter Einbeziehung aller Bürger, die im März 2009 dem Stadtrat vorgelegt werden soll. Großes Thema war und bleibt auch der Klimaschutz. Im Rahmen des UN-Projekts »Plant for the Planet« wurden 2008 in ganz München Tausende Bäume von Schülern gepflanzt, um den für die Klimaerwärmung verantwortlichen CO2-Ausstoß auszugleichen, unter anderem in der Messestadt Riem. Außerdem wurde das Biotopverbundsystem BayernNetz Natur zum Schutz der heimischen Artenvielfalt weiter ausgebaut: Das Aubinger Moos wurde eingebunden und eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt München und der Gemeinde Haar gestartet. Zum Jahresende gab es noch zwei gute Meldungen: Von der Finanzkrise zeigten sich die Münchner unbeeindruckt und belebten durch ihr Konsumverhalten das Weihnachtsgeschäft, und die Kriminalität ist bis auf wenige Ausnahmen in ganz München drastisch gesunken.

sf

Artikel vom 30.12.2008
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