Buslinie 220 soll fahrgastfreundlicher werden

Fasangarten · Viele Kritikpunkte an Planung

Die Buslinie 220 ist bei Bürgern aus der Siedlung am Perlacher Forst in die Kritik geraten. Foto: Hettich

Die Buslinie 220 ist bei Bürgern aus der Siedlung am Perlacher Forst in die Kritik geraten. Foto: Hettich

Fasangarten · »Die Siedlung am Perlacher Forst mit ihren rund 3.500 Einwohnern ist in Sachen öffentlicher Verkehrsanbindung sträflich vernachlässigt worden!« Harsche Kritik äußerte während der letzten Sitzung des Obergiesinger Bezirksausschusses dessen Vorsitzender Horst Walter (SPD) an der Situation des öffentlichen Personennahverkehrs vor Ort.

Aufhänger für die Kritik des BA-Chefs war dabei die Beschwerde eines Bürgers aus der Leifstraße über die derzeitigen Verhältnisse im örtlichen Busverkehr. Der Mann mochte nicht verstehen, warum Busse außerhalb des Mittleren Rings und nach 21 Uhr bei übersichtlicher Verkehrslage entlang der festgelegten Fahrtrasse auch abseits der eigentlichen Haltestellen auf Wunsch von Fahrgästen halten dürften – diese Regelung allerdings nur für die Linien eins bis 199 gelten würden. Gerade bei der schlechten Anbindung »seines« Viertels sei es nötig, diese Regelung auch auf die Linie 220 vor Ort auszuweiten.

Der Bürger beschrieb seine leidige Erfahrung, nach dem eigenen Arbeitsschichtende spät abends mit dem Bus auf dessen Route vom Giesinger Bahnhof in die Vorortgemeinden erst an seiner Wohnstraße vorbeifahren zu müssen, um dann doch erst an der S-Bahnstation Fasangarten aussteigen zu können. Dort angekommen müsse er einen 15-Minuten-«Nachtlauf« absolvieren, der eigentlich überflüssig und vermeidbar sei.

Allerdings forderte der Anwohner eine mögliche Nachbesserung und individuelle Haltemöglichkeit auf der Strecke in erster Linie gar nicht für sich: seiner Frau dagegen seien nach deren Schichtdiensten »die nächtlichen Fußmärsche durch die dunkle Nacht nicht mehr zuzumuten«.

Verständnis und Prüfung: Im Bezirksausschuss Obergiesing zeigten die Mitglieder großes Verständnis für das Anliegen des Bürgers. Neben Horst Walters Anmerkungen zur ohnehin schlechten ÖPNV-Anbindung in diesem Bereich mochten die Mandatare auch nicht nachvollziehen, dass die Regelung der »Bussonderhalte auf der Strecke laut Verordnung« bei den Linien 1 bis 199 möglich sei.

Etwas verständlicher gerät die Verordnung lediglich beim Verweis auf den Umstand, dass in die Linien ab 200 aufwärts neben der Stadt eben auch die Vorortgemeinden mit einbezogen sind – oft schwierige Verhandlungen in Sachen Fahrzeitenregelung und Tarife zwischen den Kommunen inklusive. Der BA jedenfalls will das Thema und mögliche weitere Schritte im zuständigen Unterausschuss Verkehr jedenfalls noch einmal eingehend prüfen. Verständnis zeigte der BA aber auch für einen weiteren Vorstoß des gleichen Bürgers in der Sitzung. Dieser forderte ergänzend, auch die »Verteilung und Situierung der Bushalte innerhalb der alten Amisiedlung« sei »zu optimieren«. Explizit kritisierte der Anwohner den derzeitigen Umstand völlig unterschiedlich langer Streckenabschnitte zwischen den Haltestellen.

Beispielhaft nannte er den Abschnitt zwischen der Cincinnati- und der Minnewitstraße, der nur 95 Meter lang sei – wohingegen der Bus zwischen der Minnewit- und der Lincolnstraße ununterbrochen rund 780 Meter unterwegs sei. Der Bürger konnte sich etwa im Bereich des Cincinnati-Kinos deshalb eine weitere Haltestelle »gut vorstellen«. Der BA nahm den Vorschlag positiv auf und will bei einem eigenen Ortstermin die Möglichkeiten einer solchen Nachbesserung mit Fachleuten der Stadt und der Polizei prüfen.

Harald Hettich

Artikel vom 03.12.2008
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