Bürgermeister Franz Schwarz mauert Zeitdokumente ein – die Bauarbeiten sind im Zeitplan

Unterföhring · Der Grundstein für das Bürgerhaus ist gelegt

Bei der Grundsteinlegung des Unterföhringer Bürgerhauses durfte auch der Bogenhausener Anzeiger nicht fehlen. Die Stadtteilzeitung wurde mit weiteren Zeitdokumenten in einer Edelstahlkiste eingemauert und so für die Nachwelt konserviert. Foto: ak

Bei der Grundsteinlegung des Unterföhringer Bürgerhauses durfte auch der Bogenhausener Anzeiger nicht fehlen. Die Stadtteilzeitung wurde mit weiteren Zeitdokumenten in einer Edelstahlkiste eingemauert und so für die Nachwelt konserviert. Foto: ak

Unterföhring · »Wenn unser Bürgerhaus einmal steht, sind natürlich auch alle Bewohner der angrenzenden Stadtteile herzlich eingeladen, das Haus mitzubenutzen«, sagt Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz bei der Grundsteinlegung der Begegnungsstätte vergangene Woche.

Bürgerhaus in Unterföhring

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Hintergrund dieser Aussage war der Bericht im Bogenhausener Anzeiger über den Bau des Unterföhringer Bürgerhauses und dem jahrelangen, vergeblichen Ringen der Nachbarn aus dem 13. Münchner Stadtbezirk um eine eigene Begegnungsstätte. Obwohl sich Schwarz sicher war, dass das Bürgerhaus durch seine »hervorragende Bauqualität jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte überdauern wird«, wollte er auf Nummer sicher gehen und der Nachwelt wichtige Zeitdokumente hinterlassen.

Neben Münzen, einer Liste der Gemeinderatsmitglieder, Fotos der archäologischen Funde auf dem Gelände und vielem mehr, durfte natürlich auch der Bogenhausener Anzeiger nicht fehlen. Schwarz lobte die Stadtteilzeitung für ihre lokale Berichterstattung und schloss sie zusammen mit den anderen Zeitdokumenten in eine Edelstahlkiste ein. Eine Reihe Ziegelsteine später kam auch schon der Betondeckel auf das symbolische Mauerwerk.

In den nächsten Wochen wird das Bauwerk weiter wachsen. »Leider werden auch die Kosten wachsen«, gibt Schwarz zu. Bereits jetzt sei schon klar, dass 1,4 Millionen mehr investiert werden müssten. Aber das sei angesichts der Projektgröße nicht verwunderlich. »Wir sind auch schon auf weitere Überraschungen finanzieller Natur gefasst«, witzelte Schwarz und versicherte den Bürgern aber gleichzeitig sorgsam mit den Finanzen der Gemeinde umzugehen.

Lobende Worte fand der Bürgermeister vor allem für seinen Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger, der »Tag und Nacht für das Bürgerhaus im Einsatz« sei. Knapp zwei Jahre wird der Bauamtsleiter auch noch keine ruhige Minute haben, denn erst im Frühjahr 2010 wird das Bürgerhaus fertig sein.

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Das Bürgerhaus wird einen großen Saal mit zirka 1.000 Sitzplätzen, einen kleinen mit rund 100, die Musikschule und die dreigeschossige öffentliche Bibliothek mit Lesecafé beherbergen. Die Fassade soll aus dunkelrot eloxierten, das heißt mit einer Schutzschicht gegen Korrosion versehene Aluminiumplatten mit eingeschnittenen Fensteröffnungen bestehen. Im Norden des Platzes wird unter einem etwa 625 Quadratmeter großen Dach der Wochenmarkt stattfinden. An dieser Stelle laufen auch alle Fußwege zusammen.

Auf der Südseite des Eingangsvorplatzes wird es einen Biergarten, bepflanzt mit Kastanien, und einen Kinderspielplatz geben. Für Bürgermeister Franz Schwarz (SPD) ist der Ausblick auf die Inbetriebnahme eine »schöne Perspektive«. Neben den Räumen, die mit viel Technik ausgestattet sein werden, freut sich der Rathauschef vor allem auf den neuen Marktplatz, der das Bindeglied zwischen Bürger und Rathaus sein wird.

Die Planer haben beim Entwurf des Bürgerhauses auf ein nachhaltiges Energiekonzept geachtet. Die Haustechnik wird mit Niedertemperatursystemen und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung verwirklicht. Der Bau wird eine sehr gut wärmegedämmte Hülle plus Zwei- und Dreifachverglasungen haben. Der restliche Energiebedarf wird mit regenerativen Quellen gedeckt.

Zur Nutzung der Erdwärme wird das Gebäude an die Tiefengeothermiebohrung der Gemeinde Unterföhring angeschlossen. Kälte wird über Grundwasser bereitgestellt. Zwei Grundwasserbrunnen sind hierfür bereits auf dem Gelände des Bürgerhauses gebohrt worden. Zur Stromerzeugung wird auf dem Flachdach eine Photovoltaik-Anlage mit rund 80 Kilowatt-Peak (Leistung von Solarmodulen) installiert.

Artikel vom 15.10.2008
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