Polizeiinspektion 23 informiert über Sicherheitsmaßnahmen

Giesing/Harlaching · Rote Karte für Diebe

Polizeihauptkommissar Dieter Heumann und Polizeihauptmeister Werner Staude (v. l.) bieten zusammen mit ihren Kollegen in der kommenden Woche nützliche Tipps zum Thema Sicherheit vor Einbrüchen. Foto: Woschée

Polizeihauptkommissar Dieter Heumann und Polizeihauptmeister Werner Staude (v. l.) bieten zusammen mit ihren Kollegen in der kommenden Woche nützliche Tipps zum Thema Sicherheit vor Einbrüchen. Foto: Woschée

Giesing/Harlaching · Seit September verzeichnet die Polizeiinspektion 23 wieder vermehrt Einbrüche. Objekte in der Gabriel-Max-Straße, in der Geiselgasteigstraße oder wie erst vor rund zwei Wochen in der Säbenerstraße wurden dabei von noch unbekannten Tätern heimgesucht.

Reiche Beute machten die Einbrecher in dem Einfamilienhaus in der Säbenerstraße, sie erbeuteten dabei Schmuck und Silberbesteck im Wert von mehreren zehntausend Euro. Für Einbrecher beginne mit dem Herbst die Hochsaison, erläuterte Polizeihauptkommissar Dieter Heumann. Die Einbrecher nützten den Schutz der frühen Dämmerung um einerseits nicht erkannt zu werden bei ihrem räuberischen Tun zum anderen erkenne man bei früh einsetzender Dunkelheit von außen schnell, in welchem Haus sich gerade Personen befinden, weil die Wohnungen in der Regel dann beleuchtet sind. »Die Opfer haben nach so einer Tat aber nicht nur den finanziellen Schaden zu verkraften, sondern fühlen sich auch häufig in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher«, erklärt Polizeihauptkommissar Dieter Heumann weiter.

Kein Wunder, gehen die Einbrecher doch nicht zimperlich bei der Suche nach Diebesgut vor. »Ein sicheres Versteck in der Wohnung gibt es nicht«, betont Heumann. In Windeseile würden die Einbrecher die Schränke und Schubladen durchwühlen und dabei die Inhalte auf dem Boden verstreuen, um so schneller die gesuchte Beute zu finden. »Diese Einbrecher suchen meistens nach Bargeld oder Schmuck, Dingen, die sich leicht mitnehmen lassen. Dass jemand eine Stereoanlage oder einen Fernseher mitnimmt, kommt bei dieser Art der Einbrüche eher selten vor«, weiß Heumann zu berichten. Oft steckten Räuberbanden aus den osteuropäischen Nachbarländern hinter der Tat, erklärte der erfahrene Polizist weiter.

Damit es aber gar nicht erst so weit kommen muss, bietet die Polizei am Montag, 20. Oktober, von 12.00 bis 16.00 Uhr am Ärztehaus am Theodolindenplatz und am darauffolgenden Donnerstag, 23. Oktober, von 12.00 bis 16.00 Uhr am Wettersteinplatz am U-Bahnabgang Infostände an. Dort werden von fachkundigen Polizisten Maßnahmen zum Schutz vor Wohnungseinbrüchen vorgestellt. Denn, so lautet die Erfahrung der Kriminalbeamten, kommt ein Dieb innerhalb von drei Minuten nicht in das ausgespähte Objekt hinein, lässt er von seiner Tat ab. »Der Einbrecher will vor allem nicht erkannt werden. Je länger ein Einbruch dauert, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden«, berichtet Heumann. Deshalb rät er immer dazu, Fenster und Türen fest verschlossen zu lassen, bevor man sein Zuhause verlässt. »Ein gekipptes Fenster ist für solche Leute ein offenes Fenster«, erläutert er.

Zwar könnte man durch die bei den Infoständen vorgestellten Maßnahmen keinen 100-prozentigen Schutz vor Einbrechern garantieren, doch würde die Sicherheit um ein Vielfaches erhöht. Vor Ort wird auch der Harlachinger Kontaktbeamte und Polizeihauptmeister Werner Staude sein. Ihm können die Bürger gerne Löcher rund um das Thema Sicherheit in den Bauch fragen. Genauso wichtig wie der eigene Schutz sei aber auch die Wachsamkeit der Nachbarn, denn die Polizei sei dringend auf die Unterstützung und Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen, betont der Erste Polizeihauptkommissar Günther Beer. »Wir wollen die Menschen für das Thema sensibilisieren«, so Beer. »Wenn jemand auf dem Nachbargrundstück verdächtige Geräusche hört oder verdächtige Beobachtungen macht, sollte er auf jeden Fall die Polizei verständigen«, wünscht sich Günther Beer.

Hier empfiehlt es sich auch mögliche Kennzeichen von verdächtigen Autos oder Täterbeschreibungen zu notieren. Unter der Telefonnummer 110 könne man seine Meldung am schnellsten loswerden, informiert Heumann. Dabei müsse sich der Anrufer keine Sorgen machen, sollte sich herausstellen, dass kein Einbruch vorliegt. »Wir kommen lieber zu einem Fehlalarm, als dass wir später einen Einbruch aufnehmen müssen«, bestätigt Heumann. Sollte jedoch der schlimmste Fall eintreten und der Wohnungsinhaber überrascht einen Einbrecher bei seinem Vorhaben, so sollte man auf keinen Fall versuchen, den Täter selber zu stellen, rät Werner Staude. »Helden sterben früher, heißt es bei uns. Die Täter wollen keinen Kontakt, sondern unerkannt entkommen. Wenn sie sich aber in die Ecke gedrängt fühlen, weiß man nicht, wie sie reagieren«, so Staude. Auch hier rät Polizeihauptkommissar Heumann dazu zuerst die Polizei zu alarmieren und auf deren Ankunft zu warten. »Dinge kann man ersetzen, ein Leben oder die eigene Gesundheit nicht«, so Heumann.

Heike Woschée

Artikel vom 15.10.2008
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