Die Nord-Rundschau blickt hinter die Kulissen der »Bezirksausschüsse«

Münchner Norden · Profis für den Stadtteil

Ehrenbreitsteinerstraße 28 a, Bezirksausschuss-Geschäftsstelle Nord: Dort arbeiten Axel Rothstein und Nadine Hopper. Hier zeigen sie den Lesern der Münchener Nord-Rundschau jeweils »ihren« Stadtbezirk.	 Foto: em

Ehrenbreitsteinerstraße 28 a, Bezirksausschuss-Geschäftsstelle Nord: Dort arbeiten Axel Rothstein und Nadine Hopper. Hier zeigen sie den Lesern der Münchener Nord-Rundschau jeweils »ihren« Stadtbezirk. Foto: em

Münchner Norden · Heute ist es wieder soweit: Ab 19.30 Uhr geht es im Kulturhaus Milbertshofen, Curt-Mezger-Platz 1, unter anderem um die Sanierung der Schleißheimer Straße, um Markierungen für Radwege im Stadtteil und um die Zukunft des Carillons im Olympiapark. Um die Belange des Stadtteils eben.

Im Verwaltungsdeutsch: des 11. Stadtbezirks, Milbertshofen-Am Hart. Dessen Bezirksausschuss (BA), sozusagen das »Stadtteilparlament«, tagt heute Abend – und das öffentlich. So wie am gestrigen Dienstag der BA Feldmoching-Hasenbergl, 24. Stadtbezirk, und am Mittwoch, 22. Oktober der von Schwabing und Freimann, die den 12. Bezirk bilden.

»Da kann jeder selbst zu Wort kommen, seine ›Stadtteil-Sorgen und Nöte‹ ohne jede Anmeldung vortragen«, erklärt Axel Rothstein von der BA-Geschäftsstelle Nord eine Funktion der monatlichen Sitzungen. Und ergänzt: »Vielleicht ist das zu wenig bekannt.«

Er und seine Kollegin Nadine Hopper, die vor kurzem als »Verwaltungshauptsekretärin« die Arbeit für den Bezirk 24, Feldmoching-Hasenbergl, übernommen hat, sorgen hinter den Kulissen dafür, dass die ehrenamtlichen Politiker aller im jeweiligen BA vertretenen Parteien sich für ihren Stadtteil einsetzen können, ohne vorher zu Profis in Sachen Verwaltungsrecht werden zu müssen. Darin sind die beiden »Hauptamtlichen« nämlich fit – und können, solange es nicht um detaillierte juristische Beratung geht, den gewählten Stadtteilvertretern auch den kürzesten »Dienstweg« zeigen, ihnen Übersetzungshilfe in Sachen »Amtsdeutsch« geben und bei Formulierungen helfen. Natürlich unabhängig von der Parteizugehörigkeit des jeweiligen BA-Mitglieds.

Damit ist ihnen und ihren für die anderen 23 Münchner BAs zuständigen Kollegen eine eigenartige Position zugewiesen: Niemand aus dem Gremium ist so vertieft mit allen Vorgängen vertraut wie sie – und muss gleichzeitig so sehr seine eigene Meinung zurückhalten. Doch Nadine Hopper meint dazu nur: »Also, ich finde es auch sehr interessant, das alles von außen zu beobachten. Da selbst inhaltlich mitzumischen, dazu habe ich jedenfalls bis jetzt noch keine Ambitionen«, fügt sie lachend hinzu.

Sie fand schon während ihrer Ausbildung das Kommunalrecht ein besonders spannendes. Deshalb hat sie sich bei der Geschäftsstelle beworben – und: »Der Inhalt schaut hier immer wieder anders aus«, beschreibt sie, was sie besonders an ihrer neuen Aufgabe freut. Axel Rothstein bestätigt das lebhaft: »Hier hat man den Gesamtüberblick, hat mit allen Referaten zu tun, mit ganz unterschiedlichen Bürgern, Polizei, der MVG und so weiter. Das ist es, was hier jeden Tag interessant macht!«

Jede Woche melden sich 50 bis 70 Menschen aus dem Münchner Norden direkt bei Hopper und Rothstein in der Geschäftsstelle mit ihren Anliegen. Von gesichteten Ratten über umgekippte Fahrradständer bis zu lästigen Halteverboten – die beiden hören zu und geben Tipps, an wen man sich wenden kann oder wie man einen Antrag an den BA formuliert. Und wenn in der nächsten BA-Sitzung darüber abgestimmt wird, werden Axel Rothstein oder Nadine Hopper das gewissenhaft protokollieren und den Durchblick behalten bei jeder noch so hitzigen Diskussion.

Zum Beispiel heute Abend, 19.30 Uhr, im Kulturhaus Milbertshofen.

Eva Mäkler

Artikel vom 14.10.2008
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