Die »Sichere Wiesn« zieht Bilanz über ein erfolgreiches Oktoberfest 2008

Au · Die Rettung für Mädchen und Frauen

Au · Zum Wiesnabschluss zeigen sich die Initiatorinnen der Aktion »Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen« zufrieden: Obwohl die Aktion im vergangenen Jahr noch vor dem Aus stand, ist seit diesem Jahr die Finanzierung über die Stadt dauerhaft gesichert. Dies sorgt für eine deutliche Entlastung der Mitarbeiterinnen, da die Suche nach SpenderInnen, reduziert werden konnte.

Die über 90 hilfesuchenden Mädchen und Frauen, die in den zwei Wiesnwochen den Security Point im Servicezentrum aufsuchten, wussten das Hilfsangebot der Sicheren Wiesn für Mädchen und Frauen meist sehr zu schätzen. Vor allem die Polizei, das BRK und die Sicherheitskräfte in den Zelten nutzten die Entlastungsmöglichkeit in vielen Fällen und vermittelten an den Security Point.

Schon im Vorfeld der Wiesn waren je 60.000 Flyer mit bewährten Tipps für Mädchen und Frauen in München und dem Landkreis verteilt worden. 3000 Plakate machten vor allem auf dem Oktoberfest selbst auf das Angebot des Security Points aufmerksam. In drei Kinos in München lief der witzige Infospot »Sicher geht auch anders« und 300 Banner informierten in S-Bahnen im Stadtgebiet über die Anlaufstelle auf dem Oktoberfest. Sicherheitskräfte trugen die Buttons der »Sicheren Wiesn für Mädchen und Frauen« und waren so als AnsprechpartnerInnen erkennbar.

Vor allem Münchnerinnen und Mädchen und Frauen aus dem Landkreis konnten so bereits vorab Hinweise zu einem sicheren Wiesnbesuch erhalten. Während des Oktoberfestes selbst nahmen dann über 90 Mädchen, Frauen und Angehörige das konkrete Hilfsangebot am Security Point der »Sicheren Wiesn« wahr. 2008 waren es vor allem Frauen zwischen 20 und 35 Jahren, die sich an den Security Point wandten. Es gab jedoch auch einige ältere Frauen, die hilfsbedürftig waren.

Die älteste Klientin war 70 Jahre, die jüngste 15 Jahre. In den fünf vorliegenden Fällen von sexueller Belästigung zeigt sich die Bedeutung der Präventionsarbeit. Drei der fünf Frauen waren ortsfremd, hatten ihre Angehörigen verloren und waren alleine und aufgeregt über die Wiesn gelaufen. In diesem Zustand wurden sie von einem Mann oder einer Männergruppe angesprochen und sexuell belästigt. In den beiden Fällen von körperlicher Gewalt, war einmal der eifersüchtige Ehemann und einmal ein unbekannter Mann beziehungsweise eine Männergruppe der Auslöser für den Kontakt. In den meisten Fällen sorgte jedoch der Verlust der Freunde oder Angehörigen vor allem bei Touristinnen für Orientierungslosigkeit, Angst und Hilfsbedürftigkeit.

Am Security Point, der täglich von 18.00 Uhr bis 1 Uhr geöffnet war, gab es viele Möglichkeiten hilfsbedürftigen Mädchen und Frauen zu helfen. Neben dem Beratungsangebot wurde besonders häufig die Recherche nach Angehörigen, Hotel oder Reisegruppe, die Begleitung zu anderen Serviceeinrichtungen der Stadt, zu Treffpunkten mit Angehörigen, sowie der Fahrdienst der Aktion, der fast 30 Mädchen und Frauen im Stadtgebiet sicher nach Hause brachte, in Anspruch genommen.

Ein Nachsorgetermin wurde vier Frauen empfohlen. Einige Frauen mussten in Notschlafstellen, zum Beispiel bei der Bahnhofsmission untergebracht werden, ein Schlüsseldienst wurde für eine Münchnerin aktiviert. Bei den meisten Frauen, die Freunde, Geld und Handy verloren hatten, konnten jedoch Übernachtungsadressen recherchiert und oft in Kooperation mit BRK und Polizei Angehörige und Freunde wieder ausfindig gemacht werden. Weitere Informationen gibt es im Internet.

Artikel vom 08.10.2008
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