Harlaching · Neue Leiterin im ASZ

Jasmin Koch im Leiterbüro des ASZ Harlaching. Foto: Kirsten Ossoinig

Harlaching · Jasmin Koch will Ehrenamtliche mobilisieren. Das ist eines der Anliegen, das sich die neue Leiterin des Alten- und Servicezentrums (ASZ) Harlaching fest vorgenommen hat. Für die 33-Jährige ist die Stelle in Harlaching, die sie am 1. Oktober angetreten hat, mehr ein Wechsel als ein kompletter beruflicher Neuanfang.

Denn sie war vorher Mitarbeiterin im ASZ im Lehel, wo sie bereits Leitungsaufgaben übernommen hat. »Ganz viel Potential« sieht Jasmin Koch für sich in dem neuen Posten. Denn sie hat vorher viel gelernt. »Ich habe meinem Chef im Lehel gesagt, was ich gerne machen würde und er hat mich danach gezogen.« Somit ist Koch »enorm gut gerüstet« für Harlaching. Gut gerüstet auch für eines der wichtigen Themen, das sich die ASZ-Leiterin auf die berufliche Fahne geschrieben hat: mehr ehrenamtliche Mitarbeiter. Bisher kennt Jasmin Koch zwar die Struktur des ASZ Harlaching noch nicht, sobald das aber der Fall ist, wünscht sie sich in Sachen Ehrenamt ein Konzept wie es bereits jetzt Lehel praktiziert wird.

Eine Gruppe der Nachbarschaftshilfe arbeitet dort selbstständig und ist untereinander vernetzt. »Zusätzlich kannte ich idealerweise die Leute so gut, dass ich wusste, wen ich wo einsetzen kann«, sagt Koch. Durch Zeitungsannoncen, Mundpropaganda und auch Eigeninitiative sollen mehr freiwillige unbezahlte Helfer in Harlaching gefunden werden. »Die Ehrenamtlichen, die schon da sind, trommele ich zusammen, vielleicht gibt es ja dann auch noch den einen oder anderen Freund oder Bekannten, der sich einsetzt.« Helfer für Besuchsdienste, als Einkaufshilfe oder für den Arztbesuch werden in der Regel benötigt. Über ihr neues Wirkungsfeld hat sich Jasmin Koch ausgiebig bei ihrem Vorgänger in Harlaching, Michael Detsch, der 13 Jahre das ASZ geleitet hat, informiert.

Sie hat bereits am aktuellen ASZ-Programm ihres neuen beruflichen Umfeldes mitgearbeitet, in dem Kurse wie Glasmosaik, Italienisch, Gedächtnistraining und Wassergymnastik angeboten werden. Zudem hat sie einige Ideen für Einzelveranstaltungen, wie einen Besuch auf dem Christkindlmarkt in Benediktbeuern im Advent etwa. Und Koch möchte das ASZ-Gebäude ein wenig aufpolieren. »Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten würde ich gerne innen etwas mehr Farbe hineinbringen und außen die Pflanzen stutzen lassen, die wuchern zu viel.«

Die Diplom-Sozialpädagogin kommt ursprünglich aus Niedersachsen, lebt aber schon seit 25 Jahren in Bayern und hier mittlerweile mit ihrem Lebensgefährten in Tutzing. Nach der Realschule hat sie zuerst eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau abgeschlossen und gemerkt, dass dieser Beruf nichts für sie ist. Sie hat Abitur gemacht und schließlich Sozialpädagogik in Benediktbeuern studiert. Seit 2004 arbeitet Jasmin Koch im Alten- und Servicezentrum Lehel. An ihrem Beruf interessiert sie nicht nur der soziale Aspekt, sondern auch der wissenschaftliche.

»Spannend« war für die 33-Jährige daher die Mitarbeit an einem neuen Konzept einer Schwangeren-Beratungsstelle. Sie ist Gender-Beauftragte aller 33 Münchner ASZ`s, das heißt, dass sie in ihrem Wirkungsbereich das Bewusstsein für die verschiedenen Aspekte der unterschiedlichen Rollen von Frauen und Männern in der Gesellschaft schafft. Ein wenig schade findet Jasmin Koch, dass sie so wenig ihrer Frauen- und Gender-Arbeit in ihre jetzige Position einfließen lassen kann. Denn die Besucher des ASZ seien sowieso rund 95 Prozent Frauen, »die haben die Macht, die gehen raus und die holen gegebenenfalls auch Hilfe«. Konzeptionell sei in den Alten- und Servicezentren zwar selbstverständlich verankert, Männern und Frauen gerecht zu werden – »aber wie sollen wir das bewerkstelligen, wenn fast nur Frauen kommen?« Vielleicht lassen sich künftig in Harlaching von der rührigen ASZ-Leiterin auch mehr Männer mobilisieren…

K. Ossoinig

Artikel vom 01.10.2008
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