Zum Weltkindertag machten Kinder im Mira auf ihre Rechte aufmerksam

Nordheide · Kultur der Kinder – statt bloßen Konsums

Nordheide · »Kinder haben Rechte – dass es gerecht zugeht!« Mit diesem Motto wollte der evangelische Landeskirchenverband auf den Weltkindertag am 20. September aufmerksam machen. Die Kindertagesstätte Graslilienanger der Diakonie Hasenbergl hat daraufhin »ihre« 103 Kinder aus 28 Nationen gefragt: »Wenn Du König von München wärst, was würdest Du für die Kinder tun?«

Die Antworten reichten von »Wir brauchen Spielplätze« (Elena, fünf Jahre) über »Kinder brauchen Autos« (Khoa, fünf Jahre) bis zu »Ich würde allen Kindern ein Herz malen« (Vanessa, vier Jahre alt). Vor allem haben die Kinder aber ihre Gedanken und Gefühle gemalt. Entstanden sind Bilder, die berühren – davon konnten sich in der vergangenen Woche auch die Besucherinnen und Besucher des »Mira«, des Einkaufszentrums auf der Nordheide, überzeugen.

Denn dort stellten die Kinder einige ihrer Werke aus. Am Donnerstag waren die »Künstler« auch selbst im Mira – und zeigten, dass sie vielfältig begabt sind. Denn vor den Stellwänden mit ihren Bildern im Untergeschoss präsentierten sie, bunt gekleidet, Gesang und Tanz. Die Kinder, für die in ihrer Kindertagesstätte »Multikulturalität« jeden Tag ganz selbstverständlich ist, griffen dabei spielerisch das Thema Integration und Ausgrenzung auf.

Die von Hartmut Heese aus dem Centermanagement ausgerufene Gage, ein Eis für jeden, wurde trotz nasskalten Herbstwetters begeistert akzeptiert. Heese zeigte sich begeistert von den Kindern – und von der Idee der Einrichtungsleiterin, Barbara Stadler, die Kinder und die Ergebnisse ihrer kreativen Arbeit aus der Kindertagesstätte im Mira zu präsentieren. »Unser Einkaufscenter ist eben nicht nur ein ›Konsumtempel‹! Sondern auch eine Kulturbühne. Dafür sind diese Ausstellung und der heutige Tag nur ein Beispiel. Nächsten Monat haben wir wieder eine ganz andere Ausstellung, nämlich ›Perpetuum Mobiles‹. Zu Weihnachten wird es dann aber natürlich wieder etwas geben, was die Familien besonders anspricht«, verspricht Heese.

Schließlich sei die Nordheide ein Gebiet mit vielen jungen Familien, und das wolle das Mira aufgreifen. »Auch Sportvereine zum Beispiel können sich bei uns melden – wir bieten gerne allen ein Forum, die sich hier im Norden engagieren«, betont Heese. »Zusammenwachsen« wolle das Mira mit seinen Nachbarn.

Barbara Stadler hat für die Kindertagesstätte Graslilienanger die Chance erkannt, die darin steckt. Sie findet, die Kinder brächten mit ihren Bildern etwas zum Ausdruck, was ihr besonders wichtig ist: »Alle fordern ›mehr Bildung‹. Das ist natürlich auch richtig – doch bevor ›Bildung‹ stattfinden kann, müssen erstmal die ganz basalen Bedürfnisse der Kinder befriedigt werden – Ernährung, Platz, Anregung und Ansprache … und darauf kann man dann aufbauen!« Ganz schön anregend, so ein Bummel ins »Einkaufszentrum«. Eva Mäkler

Artikel vom 01.10.2008
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